Von August bis Februar war Bausaison in den Mooren, um diese für den Klimaschutz wieder nass zu machen, ab März ruhen nun für den Schutz von Vögeln und Amphibien die Arbeiten. Im letzten halben Jahr haben wir viel geschafft! Die speziellen Moor-Bagger haben viele Kilometer Drainagen aus den Böden geholt, Gräben verfüllt und Wälle um die Moore gebaut damit das Wasser wieder im Gebiet bleibt anstatt wie bisher abgeleitet zu werden. Die ersten Erfolge sind nach den Niederschlägen der letzten Wochen bereits sichtbar, unsere Moor-Vernässer*innen freuen sich über nasse Torfböden die ab jetzt das Klima schützen. Hier zwei Beispiele erfolgreicher Moor-Projekte dieser Saison:
Im Herrenmoor im Kreis Steinburg ist der erste Bauabschnitt geschafft, 70 von insgesamt 260 Hektar sind wiedervernässt und sparen zukünftig jedes Jahr 700 Tonnen des klimaschädlichen CO2. Dafür wurden mit schwerem Gerät wie Baggern und Raupen sechs Kilometer Wall um das Gebiet gebaut. Das hat auch Ministerpräsiden Daniel Günther beeindruckt, der sich im November selbst ein Bild von Schleswig-Holsteins größter Moor-Baustelle gemacht hat.
Auch im Grotmoor im Kreis Segeberg sind die Dimensionen gewaltig: Unser Projektleiter Janis Ahrens und sein Team haben 12 Kubikmeter Kunststoffdrainagerohre aus dem Boden geholt, die Entwässerungsgräben auf 85 Metern verfüllt und mit 31 Grabenstauen, 15 Stauschwellen und drei Holzspundwänden aufgestaut. Die Bagger haben fast sechs Kilometer Torf-Wall rund um das Gelände aufgeschüttet und darin wurden acht Überläufe eingebaut, mit denen man den Wasserstand regulieren kann. Drei moderne Funk-Logger wurden im wiedervernässten Moor eingebaut, die laufend den Wasserstand messen und ihn über das Mobilfunknetz an unsere Moor-Expert*innen senden. Auch hier kommen jetzt jährlich 700 Tonnen CO2 weniger aus dem Boden.
Gut für unser Klima und auch gut für stark angepasste Tier- und Pflanzenarten, die hier wieder einen selten gewordenen Lebensraum finden. Und wenn die Torfmoose, die echten Klimahelden im Moor, zurückkommen, wächst auch das Hochmoor wieder und speichert aktiv noch mehr CO2 aus der Atmosphäre.
Unsere Expert*innen planen bereits die nächsten Klimamoore, ab dem Spätsommer rollen die Bagger wieder und machen aus entwässerten Torfböden wieder intakte Moore.
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