Jakobs-Kreuzkraut PA – Pyrrolizidin-Alkaloide
Die Giftstoffe sind nicht nur im Jakobs-Kreuzkraut
Bei Pyrrolizdin-Alkaloiden handelt es sich um eine Stoffgruppe, die rund 660 Einzelsubstanzen umfasst. Siewerden weltweit von vielen Pflanzen – unter anderem von der in Deutschland heimischen Wildpflanze Jakobs-Kreuzkraut (JKK) – als Abwehrstoffe gegen Fraßfeinde gebildet n. Schätzungen zufolge sind sie in drei Prozent aller Blühpflanzen enthalten. Ihr bitterer Geschmack hält Weidetiere – insbesondere Robust-Rinder und Pferde – davon ab, die Frischpflanze zu fressen. Hierzulande sind die Pyrrolizidin-Alkaloide nahezu immer in Verbindung mit Jakobs-Kreuzkraut (gehört zur Familie der Korbblütler) genannt worden. Sie kommen aber auch in anderen Pflanzen, wie beispielsweise Wasserdost, Beinwell, Huflattich oder in der beliebten Küchenpflanze Borretsch vor.
www.pflanzenforschung.de/de/journal/journalbeitrage/das-gift-von-der-wiese-pyrrolizidinalkaloide-nahrungsmi-10149
Artikel "Wehrhafte Schönheit"; Erschienen in: unizeit, No. 19, 15.07.2017
Warum sind PAs gefährlich?
Etwa die Hälfte der bekannten PA´s sind lebertoxisch. Deshalb sind erhöhte Mengen in Lebensmitteln unerwünscht. Bundesweit gibt es immer wieder Meldungen über Funde von PA’s in Kräutertees, Honig und Rucolasalat. Toxisch wirken nicht die PAs selbst, sondern die beim Abbau von PA’s in der Leber produzierten Verbindungen. Derzeit gibt es keinen amtlichen Grenzwert für PA´s in Lebens- und Futtermitteln. Lediglich für pflanzliche Arzneimittel hat das Bundesgesundheitsamt einen Grenzwert festgelegt.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat 2011 eine Studie zur Vorkommen von PAs in Lebens- und Futtermitteln erstellt und sieht derzeit keine Grundlange für die Festlegungen eines Grenzwertes (tolerierbare tägliche Aufnahmemenge (TDI-Wert).
www.efsa.europa.eu/de/press/news/111108a
www.bfr.bund.de/cm/343/fragen-und-antworten-zu-pyrrolizidinalkaloiden-in-lebensmitteln.pdf
Wie werden PA´s nachgewiesen?
Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) in Berlin hat einen Methodenstandard für die PA-Analyse festgelegt, der einen-Strauß von 28 unterschiedliche Pyrrolizidin-Alkaloide umfasst. Der von Schleswig-Holsteins Imkern zur Untersuchung eingereichte Sommerhonig wird von Laboren, wie beispielsweise Intertek und QSI, beide in Bremen, immer auf diese 28 PAs untersucht.
Geben die PA´s Hinweise wo die Biene war?
Etwa die Hälfte der bekannten PA´s sind lebertoxisch. Deshalb sind erhöhte Mengen in Lebensmitteln unerwünscht. Bundesweit gibt es immer wieder Meldungen über Funde von PAs in Kräutertees, Honig und Rucola-Salat. Toxisch wirken nicht die PAs selbst, sondern die beim Abbau von PAs in der Leber produzierten Verbindungen. Derzeit gibt es keinen amtlichen Grenzwert für PAs in Lebens- und Futtermitteln. Lediglich für pflanzliche Arzneimittel hat das Bundesgesundheitsamt einen Grenzwert festgelegt.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat 2011 eine Studie zur Vorkommen von PAs in Lebens- und Futtermitteln erstellt und sieht derzeit keine Grundlange für die Festlegungen eines Grenzwertes (tolerierbare tägliche Aufnahmemenge (TDI-Wert).
Dennoch gibt es einen Orientierungswert: bereits im Juli 2017 hatte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) die Giftigkeit von PAs neu bewertet und auf der Grundlage einer neuen wissenschaftlichen Studie die Empfehlung für die maximale tägliche Verzehrmenge um den Faktor 3,39 erhöht. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat sich dieser Neubewertung im Juni 2018 angeschlossen. In der Folge musste auch das schleswig-holsteinische Verbraucherschutzministerium seinen Orientierungswert entsprechend anpassen: von bisher 140 auf 474 μg PAs/kg Honig.
Informationen des BfR zu PAs:
www.bfr.bund.de/de/a-z_index/pyrrolizidinalkaloide-127028.html
Weitere Informationen finden Sie in unserem Download-Bereich.
Foto: Gohnarch; CC BY-SA 3.0
Ansprechpartner
Aiko Huckauf
Tel. : 0431 210 90 311
E-Mail: aiko.huckauf@stiftungsland.de