Weltbienentag und wir richten unsere ganze Aufmerksamkeit auf die pelzigen Tierchen. Beim Begriff Biene denken die meisten von uns allerdings an die prominenteste aller Bienen, die Honigbiene. Doch wir von der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein richten das Spotlight zum Weltbienentag heute auf die wilden Schwestern der Honigbiene: die Wildbienen. Anders als die Honigbiene sind sie ausschließlich auf bestimmte Wildpflanzen spezialisiert und können noch lange nicht mit jeder Blüte. Zudem kümmern sich die mehr als 3000 Imker*innen im Land vorbildlich um die gut 20.000 Honigbienen.
Höchste Zeit also den Wildbienen etwas mehr unter die zarten Flügel zu greifen. In Schleswig-Holstein allein gibt es in etwa 270 unterschiedliche Wildbienen-Arten und 30 Hummel-Arten. Die Hälfte davon ist stark gefährdet und vom Aussterben bedroht. Und: Fast jede von ihnen braucht ganz bestimmte Blüten. Denn: ihr Rüssel passt nicht in jede Blüte. Auch wenn sie noch so verlockend und vielversprechend aussieht. Alle Schutzmaßnahmen sollten deshalb auf die Wildbienen zugeschnitten sein. Wildbienen-Schutz ist immer auch Honigbienen-Schutz, umgekehrt ist das leider nicht zwangsläufig der Fall.
Was Wildbienen zum Überleben brauchen
Kleine Schlupfwinkel: Wildbienen brauchen sogenannte Kleinhabitate wie Steinhaufen, liegende und stehende Baumstämme, alte Holzpfähle, Baumwurzeln, Laubstreuhaufen und trockenen Blütenständen aus dem Vorjahr zum Leben und Überleben. Also räumen Sie nicht so viel auf und lassen auch immer mal was liegen.
Nisthilfen im Garten: Auch Pflaster-Ritzen, Trockenmauern und kleine, sandige und unbewachsenene Flächen bieten den perfekten Ort für die nächste Generation Wildbienen.
Dunkelheit bei Nacht: Viele Insekten sind nachtaktiv und benötigen die Dunkelheit. Deshalb achten Sie darauf, vor allem insektenfreundliche Leuchtmittel, zum Beispiel LED-Leuchten mit niedrigem Ultra-Violett- und Blauanteil zu verwenden.
Wildpflanzen für Garten, Balkon und Terrasse: Geranien, Nelken, Begonien, Astern, Dahlien oder Ringelblumen sehen zwar schön aus und sind in vielen Gärten oder Pflanzkästen zu finden. Leider können die Wildbienen mit all den verlockenden Blumen nichts anfangen, allerdings sind die Blüten gefüllt und der Nektar ist deshalb für die Summer und Brummer nicht zugänglich. Setzen Sie deshalb eher auf die bunten Wilden: Wiesen-Margerite, Klappertopf, Wilde Orchideen, Ferkelkraut, Habichtskraut, Gänseblümchen, Schafgarbe und Löwenzahn. Am, Wegesrand machen sich Ehrenpreis, Gilbweiderich, Glockenblume, Gundermann, Hohlzahn, Knoblauchrauke, Königskerze, Natternkopf und Rainfarn ganz wunderbar.
Der Weltbienentag wird seit 2018 gefeiert. Am 20. Dezember 2017 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen einstimmtig beschlossen den 20. Mai jeden Jahres als Weltbienentag zu begehen.
Hilfreiche Informationen zu vielen Wildbienen-Arten und anderen Insekten, die in Schleswig-Holstein zu Hause sind gibt es auf der Homepage des Verbundprojekts „Blütenbunt-Insektenreich“ der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein: www.insektenreich-sh.de