Seltene Libellenart fliegt auf den Winderatter See

Vielfaltschützer Michael Ott und Janis Ahrens haben im Stiftungsland Winderatter See im Kreis Schleswig-Flensburg zwei seltene Libellen-Arten entdeckt: die Große Moosjungfer und die Kleine Moosjungfer…


Sie konnten ihren Augen zunächst kaum glauben, als sie die schillernde Schönheit vor ihrer Linse entdeckten und dann gesellte sich relativ schnell noch eine zweite Rarität dazu. Beide Arten sind gefährdet, sehr selten und die Große Moosjungfer sogar europaweit streng geschützt.

Die fliegenden Wasser-Insekten lieben und brauchen beide Moorgewässer – am besten noch mit flutenden Torfmoosen. Eingekuschelt in Bäume und Büsche, die die Amphibien-Gewässer vor Wind schützen. Durch die immer intensiver genutzten Flächen, den Stickstoffeintrag und die Entwässerung vieler Feuchtgebiete sind ihre Fortpflanzungsgewässer mehr und mehr verschwunden. „Die Larve der Großen Moosjungfer bleibt zwei bis drei Jahre im Wasser, erst danach schlüpfen die Tiere", erklärt Michael Ott.

Ob es sich bei dem entdeckten Exemplar der Großen Moosjungfer tatsächlich um eine im Stiftungsland geborene Libelle handelt, können die Experten nicht mit Sicherheit sagen. "Es könnte auch sein, dass sie aus dem Osten - also Mecklenburg-Vorpommern oder Brandenburg eingeflogen ist", meint Hauke Drews, der dritte Vielfaltschützer im EU-geförderten Projekt "LIFE SemiAquatic: Frosch und Freunde".

Mit ihrem Projekt wollen sie die Lieblings-Lebensräume von bedrohten Libellen, Amphibien, Zauneidechse und Wasserkäfer verbessern und so dafür sorgen, dass sie sich wieder wohl fühlen und das Stiftungsland ihr Für-Immer-Zuhause wird und bleibt.