Neuer Lieblings-Lebensraum

Neuer Lebensraum für Vögel, Frösche und Wildpflanzen im Stiftungsland Vaalermoor

  • Bagger im Vaaler Moor

  • Vernässte Wiese und Bagger im Hintergrund


Quirlig-bunt und wild und vielfältig soll es im Stiftungsland Vaalermoor nordwestlich von Itzehoe wieder werden. Deshalb rücken in diesen Tagen die großen, gelben Bagger in der Gemeinde Neuendorf-Sachsenbande im Kreis Steinburg an. Sie zerstören die unterirdischen Drainageleitungen und bauen die Grüppen und Gräben auf dem etwa zwölf Hektar großen Flächenkomplex zurück.

Der Effekt dieser aufwendigen Bauarbeiten: die ehemals entwässerte Fläche verwandelt sich zurück in eine Feuchtwiese mit dem Potenzial zur Vielfalts-WG. Denn: hier fühlen sich dann nicht nur Wiesenvögel wie die Bekassine, der Wiesenpiper und die Wiesenschafstelze wieder wohl, sondern auch rastende und überwinternde Gänse. Aber auch der europaweit streng geschützte Moorfrosch und viele seltene Libellen-Arten, sowie für Schleswig-Holstein typische Wildpflanzen, die es feucht um die Wurzeln mögen, wie das Wiesenschaumkraut, der Blutweiderich und das Sumpfvergissmeinnicht, finden mit der Zeit wieder ein Zuhause im Vaalermoor.

Und das Beste: die Vielfaltschützer*innen der Ausgleichsagentur Schleswig-Holstein investieren mit dieser Baumaßnahme, die noch die ganze Woche andauern wird, auch in den Klimaschutz. Denn: trockengelegte Feuchtwiesen stoßen ähnlich wie entwässerte Moore das klimaschädliche CO2 aus. Sobald aber der natürliche Wasserhaushalt auf der Fläche wiederhergestellt ist, werden die CO2-Emissionen reduziert und nach einiger Zeit eingestellt.

Die Ausgleichsagentur – 100-prozentiges Tochterunternehmen der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein – sieht sich als Dienstleisterin an der Schnittstelle zwischen Vorhabenträger*rinnen und Behörden, die Naturschutzauflagen festlegen, wenn Bauherr*innen Eingriffe in den Naturhaushalt vornehmen. Mit Hilfe der Ökokonten der Stiftung Naturschutz können die Vorhabenträger*innen dieser Verpflichtung nachkommen und ein neues Stück intakte Natur schaffen. Von den oben beschriebenen gesetzlich verpflichtenden Ausgleichsmaßnahmen profitieren nicht nur die Natur, sondern auch die Bauherr*innen. Damit wird gleichzeitig der Flächenbedarf minimiert, da der Ausgleich auf dem Flächenbestand der Stiftung Naturschutz stattfindet und keine weiteren Flächen in Anspruch nimmt.

Mehr Informationen unter: www.ausgleichsagentur.de