Midi-Bagger im Einsatz für ein nasses Waldmoor

Baustelle im Hasenmoor erfolgreich abgeschlossen


Kleiner Eingriff, große Wirkung: vergleichsweise kleine Bagger waren in den vergangenen Wochen im Hasenmoor bei Kiel an der Autobahn A 210 unterwegs. Sie haben das Waldmoor mit viel Potenzial für Natur- und Klimaschutz in einen vielfältigen Lebensraum verwandelt. Anders als bei den Moor-Vernässungen im Offenland, wo riesige Kettenbagger am Werk sind, glichen die Baumaßnahmen im Waldmoor eher einem minimal-invasiven chirurgischen Eingriff. Denn: Waldmoore bestehen meist aus einzelnen Torf-Inseln, die sich in den Senken gebildet haben. Um zu diesen Inseln vorzudringen und dabei den bestehenden Wald möglichst wenig zu beeinträchtigen, wurden im Hasenmoor kleinere Bagger verwendet und die Baumaßnahmen auf ein Minimum beschränkt.

Auf diese Weise entsteht hier Stück für Stück wieder ein echtes Waldmoor. In der vergangenen Woche waren alle Arbeiten abgeschlossen und es ging zur Bauabnahme. Es ist kaum zu glauben, aber schon jetzt zeigen sich die ersten Erfolge: In den Senken, die einst trocken waren, steht nun Wasser, was deutlich macht, dass die Maßnahmen erfolgreich sind. Mehr als 30 Grabenstaue wurden gebaut, Wälle wurden aufgeschüttet und der zwei Mönche installiert, damit das Wasser in dem rund 113 Hektar großen Gebiet gehalten werden kann. Björn-Henning Rickert hatte die Baustelle im Auftrag der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein geplant und gemeinsam mit Janis Ahrens, Moorexperte der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein umgesetzt. Im November des vergangenen Jahres rückten erste Bagger an, jetzt steht schon wieder Wasser in den Senken.

„Das wiedervernässte Hasenmoor wird ein Paradies für Waldeidechsen, Blindschleichen, Moorfrösche, die Sumpf-Calla oder den fleischfressenden Sonnentau. Ich freue mich schon auf die Monitoring-Touren der nächsten Jahre, wenn wir sehen können, wie die typischen Arten zurückkommen“, sagt er.

Damit sich auch die Kreuzottern wohl fühlen, die Janis Ahrens besonders am Herzen liegen, wird für sie ein separater Bereich geschaffen, der trockener bleibt und Verstecke für die seltene Schlangenart bietet. Und damit nicht genug: Durch die Wiedervernässung des Torf-Bodens werden die CO2-Emissionen, die jedes trockengelegte Moor ausstößt, gestoppt. Wenn im nassen Waldmoor die Torfmoose, die CO2 aus der Luft entnehmen und als Kohlenstoff speichern, wieder große Teile der feuchten Senken besiedeln, wird das Hasenmoor sogar zum Klimaschützer.