Happy End für Fischotter-Waisen

Flauschig, fellig, neugierig… drei kleine Fischotter haben seit gestern ein neues Zuhause im Stiftungsland Geltinger Birk. Sie erobern jetzt die nördlichste Spitze Schleswig-Holsteins…


Vor gut vier Monaten – im April – waren die Fischotter als Jungtiere am Plöner See gerettet worden. Von der Fischotter-Mutter fehlte jede Spur. „Vermutlich ist sie in eine Fischreuse geraten und dort ertrunken“, meint Fischotter-Experte und Wildtier-Retter Dirk Fußhahn von der Wildtierhilfe Fiel e.V. Er nahm die etwa drei Wochen alten und völlig abgemagerten Waisenkinder unter seine Fittiche und achtete darauf, dass stets ein deutlicher Abstand zum Menschen gewahrt blieb. Denn eine enge Zutraulichkeit hätte dazu geführt, dass sie ihre Fähigkeit auch in der freien Wildbahn zu überleben verlieren könnten.

Wohl genährt und ordentlich aufgepäppelt war es gestern nun endlich soweit und es hieß: ‚Schwimmt, kleine Fischotter, hinaus in die Freiheit‘. Die kleinen Schnell- und Vielschwimmer, übrigens zwei Weibchen und ein Männchen, bekamen am Montag nicht irgendein neues Zuhause, sondern gleich eins der Schönsten in ganz Schleswig-Holstein: die Wahl für ihre Auswilderung fiel nämlich auf die Geltinger Birk im Kreis Schleswig-Flensburg. Ausschlaggebend für diese Entscheidung waren Kriterien wie das reiche Nahrungsangebot, keine Besiedlungskonkurrenz und der ungestörte Lebensraum.

Kaum waren sie raus aus der Transport-Box tauchten sie auch schon im Hauptentwässerungs-Kanal der Birk ein und unter. „Ein schönes Happy End war das“, freute sich Arne Drews, der Artenschutz-Beauftrage des Landesamtes für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume in Flintbek (LLUR). Die neuen Mitbewohner auf der Geltinger Birk sind gechipt, so dass sie jederzeit aufspürbar bleiben und die Experten, allen voran Arne Drews, auch später noch feststellen können, ob die Drei ihrem neuen Domizil auf der Geltinger Birk auch treu geblieben sind. Um Nachwuchs zu zeugen, müssen die Weibchen aber wohl auf vagabundierende Partner aus Dänemark warten, vermuten die Experten. Nicht so abwegig, Nils Kobarg, Leiter der Integrierten Station Geltinger Birk, berichtet von durchziehenden Fischottern aus Dänemark.