Fuchs – bleib‘ in deinen Bahnen!

Im Stiftungsland Geltinger Birk und im Rickelsbüller Koog wurden in den letzten Jahren viele Maßnahmen umgesetzt, die speziell Küsten- und Wiesenvögeln wie Fluss-Seeschwalben, Uferschnepfen oder Säbelschnäblern ein schönes Zuhause bieten sollen.


Der Bestand vieler dieser Arten ist in Schleswig-Holstein bedroht. Zu schaffen macht ihnen außerhalb der Schutzgebiete vor allem der Lebensraumschwund. Innerhalb der Schutzgebiete, wo die Bodenbrüter durch angepasste Landwirtschaft, hohe Wasserstände und lebensraumverbessernde Maßnahmen sehr gute Bedingungen vorfinden, sorgen in den letzten Jahren vermehrt Nesträuber wie Fuchs, Marderhund oder Dachs für hohe Gelege- und Kükenverluste. Schwimmen können alle Säugetierarten, jedoch nicht immer unbedingt sehr gerne. Ist die Verlockung aber zu groß, werden auch Inseln erreicht oder breite Gräben durchschwommen.  

Im Rahmen zweier EU-geförderten Vogelschutzprojekte, „LIFE-Limosa“ und „Better BirdLIFE - Ein Zuhause für Küstenvögel“, hat sich Projektleiter Oliver Granke zusammen mit seinen Kolleg*innen vom Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume umgehört und probiert in den Gebieten etwas ganz Neues: Rund um die zu schützenden Bereiche werden Schwimmleinen, so etwa wie im Schwimmbad, ausgelegt. Nur sollen hier nicht schwimmende Sportler in ihre Bahnen verwiesen werden, sondern speziell Füchse oder Dachse davon abgehalten werden, in die besonders wertvollen Bereiche zu schwimmen. Speziell der Fuchs kann mit so einer Leine auf dem Wasser nicht viel anfangen und kehrt unverrichteter Dinge wieder um, wenn er eine solche Barriere vor der Nase hat.

Im Stiftungsland Rickelsbüller Koog wurden mehr als 3.300 Meter Schwimmleine um den, im Rahmen des LIFE-Limosa gebauten, 40 Hektar großen Polder von vielen fleißigen Helfer*innen ausgelegt. In der Geltinger Birk werden jetzt, gut sichtbar von der Mühle Charlotte aus, drei Brutinseln von der Schwimmleine geschützt.

Die Erfahrung aus den letzten Jahren hat gezeigt, dass die Bruterfolge in derart geschützten Gebieten deutlich höher waren. Auf der Geltinger Birk wurde im letzten Jahr das erste Mal die Schwimmleine getestet. Und siehe da, der Dachs, den eine Wildtierkamera in der Vergangenheit auf einer Brutinsel regelmäßig fotografiert hatte, ließ sich im letzten Jahr nicht blicken. Das bedeutet zwar nicht unbedingt Ruhe für die Eltern in den Küken-Kinderzimmern, aber immerhin keine nächtlichen Störungen durch ungebetene Nasch-Dachse mehr.