Der Eichelhäher pflanzt Eichen in Nordoe

Der Eichelhäher packt als „Gärtner des Waldes“ im Stiftungsland Nordoe mit an.


Er ist der farbenprächtigste Rabe, taubengroß, zugleich Gärtner und Sammler und dazu noch ganz schön clever: der Eichelhäher. Dieser wunderschöne Singvogel mit den leuchtend-blau-weißen Federflügeln lebt bevorzugt im Wald und liebt Bucheckern und Eicheln. Damit ihm sein Lieblingessen im Winter nicht aus geht, hat er eine geschickte Strategie entwickelt: Er versteckt beispielsweise die Eicheln im Waldboden und sorgt auf diese Weise dafür, dass dort neue kleine Eichen-Bäumchen wachsen. Allerdings nur, wenn er sie nicht im Winter hungrig wieder ausgräbt und verspeist. Anders als häufig angenommen kann der schöne Singer mit dem unnachahmlichen Warnruf sich über 6000 Verstecke merken und ist damit im Gegensatz zum Eichhörnchen ein echter Gedächtnismeister. Und: er muss nicht auf all seine Vorräte zurückgreifen, so dass es in jedem Fall einige Bäumchen aus der Eichel zu kleinen Eichenbäumen schaffen.

Diese Eigenschaft des „Gärtner des Waldes“, wie der Eichelhäher auch liebevoll genannt wird, hat sich Maßnahmen-Managerin Karin Windloff von der Ausgleichsangentur Schleswig-Holstein – einer 100%igen Tochter der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein – zu nutze gemacht und hofft jetzt auf die fleißigen Schnäbel des taubengroßen Vogels. „Er ist nicht nur ein Gedächtnis-Genie, sondern auch noch ein Logistik-Künstler, denn er kann bis zu elf Eicheln auf einmal transportieren. Bis zu zehn passen in seinen Kehlsack und eine eweitere transportiert er im Schnabel. Auf diese Weise trägt er bis zu 3000 Eicheln – das entspricht in etwa 15 Kilo – als Wintervorrat zusammen“, erklärt sie. Deshalb hat Windloff gemeinsam mit den beiden FÖJler*innen (FÖJ = Freiwilliges Ökologisches Jahr) Henrik Hagedorn und Susanna Glowalla der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein in den Wäldern des Stiftungsland Nordoes bei Itzehoe im Kreis Steinburg große quadratische, offene Holzkästen mit getrockneten Eicheln aufgestellt. „Jetzt muss der Ei-chelhäher sie nur noch holen und für uns einpflanzen. So unterstützt er uns beim Waldumbau vom Fichtenwald zum heimischen Laubwald“, sagt Windloff erwartungsvoll.