Bagger solo für eine bunte Vielfalts-WG in Ostholstein

Bagger solo im Stiftungsland Bujendorf nahe Süsel im Kreis Ostholstein.

  • Vielfaltschützer*innen baggern für die Vielfalt

  • Flächenmanagerin Heike Henning erklärt wie der Bagger die Drainage-Rohre aufspürt

  • Vielfaltschützerin Heike Henning erklärt den Unterschied zwischen zersetztem Moorboden und Moorboden der noch abgestorbene Torfmoos-Teilchen enthält


Dort verwandelt der große Gelbe gerade eine langweilig-grüne Wiese in eine bunte Vielfalts-WG . Schon im Sommer begannen die Vielfaltschützer*innen der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein und der Ausgleichsagentur Schleswig-Holstein – eine 100-prozentige Tochter der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein - mit dem Zaunbau rund um die fast vier Hektar große Fläche. So dass bereits im Juli die ersten großen Bewohner, eine Highlands-Herde, dort einziehen konnte. Sie sorgen mit ihrem großen Appetit dafür, dass die Fläche nicht zuwuchert und davon profitieren wiederum die licht-liebenden und konkurrenz-schwachen Wildpflanzen wie Wiesen-Schaumkraut, Schafgarbe, Sumpf-Kratzdistel und Kuckucks-Lichtnelke.

Nun baggern die Vielfaltschützer*innen der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein noch einmal für bedrohte Arten und zugleich für den Klimaschutz!  Auf der Stiftungsfläche nördlich von Redingsdorf wird eine Rohrleitung an die Oberfläche geführt und das Wasser offen über die Fläche laufen gelassen. Auch unterirdische Drainagen werden gekappt, um den natürlichen Wasserhaushalt wiederherzustellen. „Wir verwandeln mit diesem ausgeklügelten Maßnahmen-Mix die einheitsgrüne Wiese zurück in eine naturnahe und nasse Niedermoor-Landschaft, indem wir die Entwässerung stoppen. Damit schaffen wir eine wichtige Kohlenstoff-Senke und einen neuen Lebensraum für Moorfrosch und Ringelnatter“, erklärt Ann-Kathrin Brandt, Maßnahmen-Managerin der Ausgleichsagentur Schleswig-Holstein.

Und damit nicht genug: eingekuschelt hinter einem Knick wird oberhalb der Niederung ein Teich für bedrohte Amphibien wie beispielsweise den Moorfrosch als Laichgewässer angelegt. Mit feuchtem und trockenem Grünland in direkter Nachbarschaft, Knick und Teichen entsteht hier eine Vielfalt, die auch Schwarz- und Braunkehlchen lieben, weil sie ihnen sowohl Nistplatz als auch Nahrung bietet.