Herr Albers, Sie sind einer der beiden Geschäftsführer der Aldra Fenster und Türen GmbH. Das in der 4. Generation familiengeführte Unternehmen steht seit 135 Jahren für langlebige Produktqualität und zeitgemäße Technik. Sie haben sicherlich so einige Trends kommen und gehen sehen und mussten die steigenden Anforderungen an Sicherheit, Wetterfestigkeit und Qualität bei Ihrer Produktentwicklung berücksichtigen.
Wie schaffen Sie es, diese sich stetig ändernden Anforderungen, in Ihre Produktentwicklung einzubeziehen?
Mit unseren 800 kaufenden Handwerksunternehmen führen wir eine langjährige und enge Kundenbeziehung. So sind wir stets mit dem Ohr am Markt. Außerdem liegt es in unserer DNA, dass wir immer ein bisschen besser werden wollen und können so auch den Fortschritt in unserem Unternehmen entwickeln. Ebenso hilft uns unser Engagement im Branchennetzwerk.
Aldra Fenster und Türen stehen für Langlebigkeit und Beständigkeit. Ihre Produkte sind aus Holz, Holz-Aluminium, Kunststoff und Aluminium. Wie beeinflusst das Thema Nachhaltigkeit Ihre Entscheidung bei der Zusammenstellung Ihres Sortiments?
Wir sind „Vollsortimenter“ und stolz darauf, unseren Fachpartnern Produkte in allen Werkstoffen, also Holz, Kunststoff und Aluminium anbieten zu können. Jeder Werkstoff hat dabei verschiedene Herausforderungen an das Thema Nachhaltigkeit. Dies beginnt bei der Beschaffung, weiter zur Verarbeitung und endet bei der Entsorgung. In jeder Stufe des Produktionsprozesses achten wir neben Qualität auf nachhaltige Materialien, energieschonende Prozesse und materialgerechtes Recycling. Wir sind daher Mitglied in den folgenden Initiativen bzw. unterstützen diese: AUF, FSC/PESC, HDH.
Die Aldra Fenster und Türen GmbH wollte sich für den Klimaschutz engagieren. Sie haben sich für den Moor- und Klimaschutz entschieden. Was gab den Ausschlag für die Moor-Projekte der Stiftung Naturschutz zu spenden?
Schon seit Anfang der 2000er führen wir stetig Projekte für die Umwelt durch. Egal ob Klimaschutzvorträge, z.B. von Mojib Latif in unserer Ausstellung auf dem Aldra-Marktplatz für die Meldorfer Bevölkerung, Baumpflanzaktivitäten und vieles mehr. Zu unserem 135. Aldra-Jubiläum hat die Belegschaft uns einen Kugelahorn geschenkt (Foto). So gestalten wir unser Werksgelände zunehmend grün und klimafreundlich. Neben Energiemanagement- und Nachhaltigkeitsmaßnahmen im Produkt und unserer Unternehmung wollen wir mit diesen Projekten mehr tun, als es üblich ist. Besonders gut hat uns das Projekt Moorvernässung gefallen, weil es uns zum einen als eine sinnvolle Klimaschutzmaßnahme überzeugt hat und zum anderen regional in unserer norddeutschen Heimat seine Umsetzung findet. Stück für Stück werden die Moore in Schleswig-Holstein wieder zu CO2-Speichern und wertvollen Lebensräumen, das wollen wir mit unserer Spende unterstützen.
Herr Albers, wir bedanken uns ganz herzlich bei Ihnen für Ihre Spende. Mit diesem Betrag können wir rund 8 Hektar trockengelegtes Moor sichern und wieder renaturieren. Je nach Wetterlage starten die Baumaßnahmen im September wieder und dann werden die Bagger zum Beispiel im Herrenmoor wieder im Einsatz sein.
Was macht ihr Unternehmen intern, um nachhaltiger zu werden?
Die Schwerpunkte bei unserem Nachhaltigkeitsprogramm sind 3 Säulen:
1) Dekarbonisierung, d.h. Energieträger Schritt für Schritt auf erneuerbare Energien umzustellen, wie z.B. unsere PV-Aufdachanlagen, mit denen wir den Strom für unsere Maschinenanlagen mehr und mehr abdecken.
2) Materialwiederverwendung: z.B. ist der Recyclinganteil in unseren Kunststofffenstern mittlerweile schon >40 % und das mit steigender Tendenz. So kann recyceltes Material sehr gut wiederverwendet werden.
3) Verbrauchsreduzierung: in Bezug auf den Material- und Energieverbrauch sowie die Verlängerung der Produktlebensdauer
Wie beurteilen Ihre Mitarbeiter und Kunden das Engagement für den Biologischen Klimaschutz?
Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung und wird auch bei den Mitarbeitern im privaten wie im beruflichen Alltag immer präsenter. Wir versuchen hierbei das Bewusstsein aller zu schärfen. Eine regelmäßige Kommunikation ist wichtig, um aufzuklären und Mitarbeiter zum Mitdenken anzuregen, Ihre Arbeitswege und Prozesse so nachhaltig wie möglich zu gestalten.
Noch steht die Wirtschaftlichkeit beim Fensterkauf für den Endkunden weiterhin an Platz eins bei seinen Entscheidungskriterien, aber wir sind überzeugt, dass nachhaltige Produkte in Zukunft auch in der Gebäudehülle Kaufgründe sein werden. Bei öffentlichen Bauvorhaben (wie Schulen und Verwaltungsgebäuden) können wir mit unseren Nachhaltigkeitszertifikaten in unserer Werkstoffgruppe Holz bereits positive Umsatzentwicklungen erkennen.