Sie lebt ganz im Verborgenen, klettert in dichter Vegetation, wiegt maximal elf Gramm und hält acht Monate Winterschlaf: Die Birkenmaus ist eine der kleinsten heimischen Nagetierarten. Sie ist die einzige Vertreterin der Springmäuse und das vermutlich seltenste Säugetiere in Deutschland. Seit  Ende der letzten Eiszeit lebt sie in Deutschland, wurde allerdings erstmals 1936 entdeckt und bislang nur in Bayern und Schleswig-Holstein nachgewiesen. Die Birkenmaus ist so selten, dass man so gut wie nichts über sie selbst, ihre Lebensräume oder ihre Bestandsgrößen weiß. Die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein ist Eigentümerin vieler potentieller Birkenmaus-Lebensräume und ist daher in Deutschland besonders in der Verantwortung, etwas für sie zu tun.

Ein schwarzer Strich als Erkennungsmerkmal

Der schwarze Aalstrich am Rücken ist ein wichtiges Erkennungsmerkmal der ansonsten braungrau gefärbten Birkenmaus. Von Kopf bis Rumpf ist sie nur maximal sieben Zenteimeter lang, der Schwanz noch um einiges länger als der Körper. Im Sommer klettern die nachtaktiven Tiere durch Gras und Büsche auf der Suche nach Nahrung. Typischerweise soll sie in moorigen Birkenwäldern leben (daher ihr Name), das gilt jedoch nicht unbedingt für Schleswig-Holstein.
Verwechslungsgefahr besteht mit der Brandmaus. Diese hat einen kürzeren Schwanz, ist meist reichlich größer, hält sich in anderen Landschaften als die Birkenmaus auf und ist dort häufig an zu treffen. Zudem hat die Brandmaus im Gegensatz zur Birkenmaus einen weißen Bauch.

Schützenwert und geheimnisvoll

Seit vielen Jahren arbeiten die Vielfaltschützer der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein daran, heraus zu finden, wo sich das geheimnisvollste Säugetier Deutschlands tatsächlich noch aufhält. Finanziell wird die Arbeit mit unterschiedlichen öffentlichen Geldern unterstützt. Dabei ist die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein Dienstleisterin für das Land Schleswig-Holstein. Die Europäische Union hat dieses dazu verpflichtet, regelmäßig zu untersuchen, wo sich die Art aufhält und wie es um die Bestände bestellt ist.

Die Untersuchungen erweisen sich leider als problematisch, da es extrem schwierig ist, die Birkenmaus zu kartieren. Die etablierten Methoden zur Erfassung von Kleinsäugern wie Eimer- und Lebendfallen funktionieren bei ihr nicht. Die letzten Nachweise, dass sie in Schleswig-Holstein immer noch existiert, wurden 2011 erbracht. Hier wurden in Eulengewöllen in der Region Angeln Schädelfragmente der Maus gefunden.

Ein Ergebnis aus langjähriger Zusammenarbeit mit anderen internationalen Birkenmaus-Experten ist die Entwicklung einer besser geeigneten Erfassungsmethode. Jetzt werden speziell angepasste Fotofallen anstelle von Eimerfallen, die sehr betreuungsintensiv sind, verwendet.

Downloads:

- Artikel Ernährung des Uhus, Frey, Walter, 1985
- Artikel Birkenmaus Dreiländereck, Engleder
Artikel Birkenmaus Böhmerwald, Engleder, Roth


Ansprechpartner

Björn Schulz
Tel: 0431 / 210 90 - 404
E-Mail: bjoern.schulz@stiftungsland.de

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