Einigen Küstenvögeln geht es bei uns im Land zwischen den Meeren schlecht. Sehr schlecht. Ihre Lieblings-Lebensräume, die zugleich Kinderzimmer ihrer Küken sind, schwinden mehr und mehr. Auf den wenigen verbliebenen Flächen machen sich Nesträuber wie Fuchs, Marderhund, Iltis und auch Möwen oder Igel über ihre Eier und Brut her. Deshalb ist es höchste Zeit, die Ärmel hoch zu krempeln und den bedrohten Küstenvögeln unter die Flügel zu greifen.

Die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein kümmert sich im durch die EU-geförderten deutsch-dänischen Gemeinschafts-Projekt „Better BirdLIFE - ein Zuhause für Küstenvögel“ seit September 2018 darum, natürliche Küstenlebensräume an der westlichen Ostsee wiederherzustellen. Noch bis Ende 2025 plant und setzt Vielfaltschützer und Projektleiter Oliver Granke, hier in Schleswig-Holstein die Maßnahmen zum Schutz der Küsten- und Wiesenvögel sowie anderer bedrohter Vogelarten um. Drei der wichtigsten Vogelschutzgebiete im Stiftungsland - dem stiftungseigenen und rund 38.000 Hektar großen Biotopnetzwerk - sollen in Zukunft noch mehr Brutplätze für Küstenvögel bieten: Geltinger Birk am Ausgang der Flensburger Förde, Vogelschutzgebiet Oehe-Schleimünde – beides im Kreis Schleswig-Flensburg, und Sehlendorfer Binnensee an der Hohwachter Bucht im Kreis Plön.

Im Fokus hat die Stiftung insgesamt zehn Brut- und vier Zugvogelarten, unter ihnen die Flussseeschwalbe, aber auch die deutlich seltenere Zwergseeschwalbe, den Säbelschnäbler und als Rastvogel den Goldregenpfeifer.

Die Stiftung Naturschutz verbessert in drei Stiftungsland-Gebieten, die Lebensräume Küstenvögel, wo es derzeit noch keine optimalen Bedingungen für sie gibt. Durch gezieltes Management, wie eine optimierte Beweidung sollen insbesondere ihre Brutplätze übersichtlich werden, damit Fressfeinde rechtzeitig erkannt werden. Dort, wo die eingeführte, asiatische Kartoffel-Rose die heimische Flora und damit auch die angepasste Fauna verdrängt, wird versucht, den Eindringling aus den Schutzgebieten zu entfernen.

Aber auch ganz konkrete Maßnahmen gegen Nesträuber sollen umgesetzt werden. Damit es Fuchs, Marder und Co. deutlich schwerer haben, die Nester von Bodenbrütern zu räubern, werden vogelsichere Zäune sowie künstliche Brutinseln und –flöße eingesetzt.

Weitere Informationen zum Projekt: www.betterbirdlife.dk

Salzwiesen, Dünen und Lagunen für die Küstenvögel.

Die Lebensräume der Brut- und Zugvogelarten zeichnen sich meist durch einen Mix aus feuchten, blütenbunten Wiesen, flachen Gewässern und übersichtliches Terrain aus.  Immer seltener werden die Salzwiesen, die Kiesstrände mit ihrer speziellen Pflanzenwelt, die Weißdünen mit Strandhafer, die Küstendünen mit krautigem Bewuchs, auch „Graudünen“ genannt, angetroffen. Weitere küstentypische Biotope, die im Focus des Projekts stehen, sind trockene, kalkreiche Sandrasen, die blütenbunten Borstgrasrasen, die Lagunen, sogenannte „Strandseen“, und in der Ostsee selbst Riffe und Seegraswiesen. Die beiden letzteren werden von den dänischen Projektpartnern sogar neu angelegt.
Auf rund 520 Hektar werden nicht heimische Gehölze, wie beispielsweise die Kartoffel-Rose entfernt.

Zudem werden Brutinseln und Brutflöße in den drei Projektgebieten angelegt. Ihr großer Vorteil ist, dass Nesträuber die vom Wasser umringten Küken-Kinderzimmer nicht oder nur sehr schwer erreichen können. Die Brutflöße werden zusätzlich mit einem äußeren Rahmen als Überkletterungsschutz gesichert und rund um die Brutinseln, bieten Schwimmleinen weiteren Schutz, da Füchse nur sehr ungern tauchen. Auf den Salzwiesen selbst werden während der Brutzeit mobile Gelegeschutzzäune aufgestellt. Gleichzeitig werden alte Stacheldrahtzäune durch moderne Drahtzäune mit einer gut sichtbaren oberen Litze ersetzt, um zu verhindern, dass sich tieffliegende Vögel verletzen.

Vom deutsch-dänischen Küstenvogel-Rettungsprojekt sollen folgende Arten profitieren:

In Schleswig-Holstein:

In Dänemark zusätzlich:

Ansprechpartner

Oliver Granke, Projektleitung
Tel. : 0431 210 90 407
E-Mail: oliver.granke@stiftungsland.de

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