Winter im Stiftungsland Dickes Fell gegen Schnee und Eis
Die Temperaturen fallen, der Frost greift um sich und die Schneeflocken tanzen mit etwas Glück überall durchs Stiftungsland… Auch Winterzeit ist Wanderzeit! Höchste Zeit also ins Winterwonder-Stiftungsland zu stapfen. Kommen Sie mit uns auf die wilden Winter-Weiden, kommen Sie mit uns zu einer der fünf zauberhaften Winterwanderungen durchs Stiftungsland. Hier können Sie sich anmelden!
Während wir Menschen uns in diesen Tagen den Wintermantel enger um die Hüften schnallen, die Mütze tiefer ins Gesicht ziehen und die Hände noch tiefer in den Manteltaschen vergraben, geht es den Robust-Rindern und Wildpferden da draußen auf den Wilden Weiden der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein ganz anders: Schnee und Eis bedeuten für diese Huftiere nicht unbedingt Gänsehaut-Feeling, denn sie empfinden anders als wir Menschen. Die Wohlfühl-Temperaturen liegen bei Rindern beispielsweise 15 Grad niedriger als bei uns.
Sorgenvolle Anrufer*innen mit Fragen wie: „Frieren die denn gar nicht?“ oder „Finden die bei der Schnee- und Eisschicht überhaupt noch genügend zu fressen und ausreichend Wasser?“ können wir gemeinsam und gewissenhaft zusammen mit unseren rund 1300 Pächter*innen von der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein ein deutliches „Keine Sorge!“ entgegenstellen. Denn: für den dicken Wintermantel hat Mutter Natur schon gesorgt. Das wärmende Winterfell mit besonders feinem, dichtem Unterhaar sorgt für ein unbeschwertes Dauer-Draußen-Sein der Robust-Rinder und Wildpferde.
Die Galloways und Highlands haben sich den lieben, langen Sommer über auf den Wiesen und Weiden im Stiftungsland einen Fettvorrat angefressen, so dass sie den Winter jetzt trotz erheblicher Gewichtsverluste gut überstehen. „Über die kalten Monate, also von Oktober bis März können die Rinder problemlos zwischen 100 und 125 Kilogramm abspecken, das sind bis zu 25 Prozent ihres Körpergewichts“, sagt Dirk Andresen, Stiftungspächter, Rinderhalter und Geschäftsführer von Weidelandschaften e.V. in Neumünster. Anders sei das bei den Wildpferden, sie halten über den Winter ihr Gewicht ziemlich konstant und kommen im Gegensatz zu den Rindern mit ihren scharfen Hufen auch noch an energiereiche Wurzeln von Pflanzen wie beispielsweise Brennnesseln oder Schilf. Überdies haben die Wildpferde einen evolutions-biologisch bedingten Schlankheits-Sinn. „Pferde sind Fluchttiere. Wenn sie zu fett werden, können sie nicht schnell genug laufen“, weiß Gerd Kämmer, Stiftungspächter, Rinderhalter und Geschäftsführer von Bunde Wischen eG in Königswill bei Schleswig.
Den Rindern bleibt in frostigen Zeiten entweder das Wühlen im Schnee oder das Knabbern an Büschen und Bäumen. Und sollte es doch mal eng werden, beispielsweise wenn angetauter Schnee wieder friert und kein Futter mehr aus dem Schnee raus ragt, werde zugefüttert, versichert Kämmer. Zu trinken finden sie an den frostsicheren Tränken auf den sogenannten „Wilden Weiden“- das sind vor allem Bäche und kleinere Flüsse. „Interessanterweise beobachten wir aber auch immer wieder, dass Pferde und Rinder den Schnee mit Vergnügen lutschen, und das obwohl die Bäche noch gar nicht zugefroren sind.“
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