Stiftungsland Schäferhaus

Der nördliche Teil des ehemaligen Standortübungsplatzes der Bundeswehr ist mit seinen 300 Hektar derzeit eine der größten zusammenhängenden beweideten Flächen Schleswig-Holsteins. Hier oben Nahe Flensburg leben robuste Galloways und Konik-Wildpferde auf den Wilden Weiden. In Herden ziehen sie durch das Stiftungsland Schäferhaus, um mit ihrem Appetit auf Grünzeug für die gewünschte Strukturvielfalt sorgen, in der sich viele seltene Pflanzen und Insekten wohlfühlen.
Die zahlreichen Knicks, die als geschützter Landschaftsbestandteil unter besonderem Schutz stehen, dürfen hier ausnahmsweise durchweidet werden. Dadurch bleibt die Großflächigkeit der Beweidung gewahrt, zumal durch die geringe Tierdichte keine größeren Schäden zu erwarten sind. Die Funktion der Knicks wird durch das Gehölzaufkommen in der Fläche kompensiert. Für die Durchweidung der Wälder war es notwendig, als Ausgleich an anderer Stelle 52 Hektar Ersatzwald zu schaffen.
Für Erholungssuchende hat das nördliche Stiftungsgebiet neben dem ungewöhnlichem Landschaftsbild seit Juni 2003 einen weiteren Anziehungspunkt: Ein Naturerlebnisraum erläutert die Ziele des Naturschutzes und gibt auch archäologische Informationen. Interaktive Elemente vermitteln an 13 Stationen Einblicke in Natur und Geschichte von der Nacheisenzeit bis zur Weidelandschaft. Dazu wurden Hügelgräber rekonstruiert und der frühere Ochsenweg kenntlich gemacht.
Hier können Naturliebhaber auch für eine Nacht verweilen: Im Rahmen des Projektes „Wildes Schleswig-Holstein“, das 2014 gemeinsam von der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein und dem Umweltministerium des Landes ins Leben gerufen wurde, entstand im Schäferhaus einer der beliebten Trekkingplätze. Weitere Informationen zum Gebiet können Sie als PDF downloaden. 2016 wurde das Schäferhaus zur Weidelandschaft des Jahres gewählt.
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Steckbrief:
Das Schäferhaus im Überblick
Landkreis: Schleswig-Flensburg
Nächst größere Stadt: Flensburg
Größe des Stiftungslandes: Nordfläche 300 Hektar, Südfläche 120 Hektar
Biotoptypen: halboffene Weidelandschaft, Heide, Feuchtweisen, Magerrasen
Seltene Arten: Feldlerche, Braunkehlchen, Neuntöter, Teufelsabbiss, Laubfrosch
Projekte im Stiftungsland: LIFE Aurinia, Wilde Weiden
Besonderheit: Auf der Wilden Weide grasen neben Koniks und Galloways auch ein Rothirsch (Sven)
Wanderwege: Umfangreiches Netz an Wanderwegen (bekannt: Ochsenweg) durch das Schäferhaus, außerdem ermöglichen 13 verschiedene Stationen Einblicke in Natur und Geschichte