Die kalkreiche Steilküste an der Ostseeküste im Stiftungsland Johannistal ist ein wahres Kleinod für die Artenvielfalt. Auf den Trockenrasen sind mehr als 100 Bienen- und Hummelarten zu Hause und auf dem mageren Kalkboden tummelt sich ein Blütenmeer aus Heil- und Würzkräutern, darunter so seltene Arten wie die Große Sommerwurz (Orobanche elatior) die in Schleswig-Holstein nur noch hier an der kalkreichen Steilküste der Ostsee zu finden ist. Zudem gibt es in Johannistal eine der größten Brutkolonien der Uferschwalbe in ganz Schleswig-Holstein.

Auch viele Vogelarten wie Fink, Merlin, Kornweihe oder der Wanderfalke werden von dem strukturreichen Grünland im Johannistal, das mit seiner angrenzenden Eichholzniederung auch Teil des Natura 2000-Schutzprogrammes ist, angelockt. Bald soll es hier auch wieder einen Lebensraum für Kammmolch, Rotbauchunke und Laubfrosch geben.

Um den seltenen Pflanzen und Tieren genügend Lebensraum zu bietet, erweitert die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein seit 2003 das Stiftungsland Johannistal, das inzwischen auf rund 186 Hektar angewachsen ist. Die Flächen werden extensiv mit Robustrindern beweidet, wodurch die offenen Weiden und somit der Lebensraum für nährstoffarme Pflanzen erhalten bleibt. In der Eichholzniederung ist sogar eine der seltensten Robustrindrassen, das Belted Galloway, zu beobachten. Die vierbeinigen Landschaftspfleger sorgen außerdem dafür, dass die Kartoffelrose (Rosa Rugosa) in Schach gehalten wird. Denn die Kartoffelrose verdrängt die natürliche Vegetation und lässt hier heimischen Pflanzen keinen Platz zum Wachsen.

Besucher können diese einzigartige Natur auf Spaziergängen an den Steilküsten entlang oder auf einen der zahlreichen Wanderwege genießen.

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Eichholzniederung

Sommer, Sonne, Strand und Meer - dies ist das Motto des Gebiets des Monats Juli!
Das Stiftungsland Eichholzniederung bei Heiligenhafen besticht durch seinen maritimen Charme und seine Lage an der Ostsee. Ein Wanderweg führt ab der Straße „Am hohen Ufer“ auf die Küste zu und direkt an der Steilküste und den Wilden Weiden der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein entlang. Die Wände der Steilhänge sind mit Löchern gespickt, was an einigen Stellen auch gefahrlos vom Wanderweg beobachtet werden kann. Hier brütet eine der größten Uferschwalben-Kolonien in Schleswig-Holstein.

Der Weg entlang der Steilküste ist von bunten Sommerblumen gesäumt, darunter Wiesen-Witwenblume, Wiesen-Bocksbart, Wilde Malve, Flockenblume und viele andere blütenreiche Pflanzen. Ein kleiner Picknickplatz direkt am Stiftungsland lädt zu einer Verweilpause mit Blick über blaues Meer ein.

Diese Karte zeigt einen möglichen, kleinen Rundweg von ca. 2,3 Kilometer.

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Steckbrief:
Johannistal im Überblick

Landkreis: Ostholstein
Nächst größere Stadt: Heiligenhafen
Größe des Stiftungslandes: 186 Hektar
Biotoptyp: Trockenrasen
Pflege: extensive Beweidung mit Robustrindern
Seltene Arten: mehr als 100 Bienen- und Hummelarten; viele Heil- und Würzkräuter, u.a.: der seltene Kennart Heilwurz. Außerdem eine der größten Brutkolonien der Uferschwalbe in Schleswig-Holstein
Umgesetzte Maßnahmen: Sanierung vorhandener Gewässer, Herstellung von Altgewässern, Neuanlage von Amphibienteichen, Knicks und Feldgehölze wurden neu angelegt
Geplant: Es soll eine  großräumige Weidelandschaft mit Lebensraum für viele Amphibien wie Rotbauchunke und Laubfrosch, Vögel wie Feldlerche und Grauammer sowie eine Vielzahl Blüten besuchender Insekten entstehen
Projekte im Stiftungsland: Wilde Weiden, Blütenmeer2020; Amphibieninitiative
Wanderwege: Wanderwege direkt an der Steilküste laden zum Spazieren gehen ein

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