Richtige Wildnis, laut Definition des Bundesamtes für Naturschutz sind das Gebiete mit einer Mindestgröße von 1.000 Hektar, in denen der Mensch nicht regelnd eingreift, sind in Schleswig-Holstein nur schwer zu finden. Trotzdem hat die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein einige ihrer Schutzgebiete zu Wildnisgebieten erklärt und lässt dort der Natur mit ihren Kräften freien Lauf.

Jetzt sofort alle Stiftungsgebiete zu Wildnisgebieten zu machen, damit ist vielen Tier- und Pflanzenarten aber nicht geholfen. Durch die intensive Nutzung unserer Landschaft, den Bau von Straßen, Siedlungen und Gewerbeflächen wurden Tiere und Pflanzen an den Rand gedrängt, ihre Lebensräume zerstört, viele unserer heimischen Arten sind inzwischen sogar ausgestorben. Wenn wir warten, bis sich beispielsweise ein entwässertes, abgetorftes Moor in vielleicht hunderten von Jahren wieder zu einem lebendingen, wachsenden Hochmoor zurückentwickelt, bleiben viele heimische Arten auf der Strecke. Hochmoorbläuling, Lungenenzian oder Großer Brachvogel sind vom Aussterben bedroht und brauchen jetzt unsere Hilfe.

Nicht immer muss es die echte Wildnis sein. Oft hilft auch schon ein bisschen mehr „Unordnung“ in unsere Landschaft: Bäume und Gehölze, die in unseren Wilden Weiden mitten auf der Wiese wachsen dürfen; feuchte Senken, deren Entwässerung wir gestoppt haben, damit das Regenwasser wieder länger stehen bleiben darf; tote Äste und sterbende Baumriesen, die für Fledermäuse, Spechte, Pilze und Käfer wichtiger Lebensraum sind; der Verzicht auf Pestizide und Dünger, damit Hummeln und Wildbienen überleben und bunte Blütenpflanzen, die in der Landwirtschaft als Unkraut gelten, eine zweite Chance haben.

Dort, wo sich unsere Natur nicht mehr selbst helfen kann, geben wir ihr die notwendige Starthilfe: Unsere Entwicklungshelfer machen aus dem Maisacker wieder eine bunte Blumenwiese, aus entwässertem Grünland ein Paradies für Frösche und aus dem dunklen Fichtenwald einen bunten Laubwald.

So holen wir Stück für Stück intakte Natur zurück nach Schleswig- Holstein.

Natürlich möchte die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein nicht das Rad zurückdrehen. Aber eine intakte Natur liefert uns sauberes Wasser und reine Luft, speichert klimaschädliches CO2, in intakter Natur finden wir Ruhe, fühlen uns frei und glücklich. Die Vielfalt unserer heimischen Natur wieder zu stärken und damit unsere Lebensgrundlage und die der nachfolgenden Generationen zu erhalten, das ist unser Ziel. Dabei leitet uns der Grundsatz: Natürlich hier!

Spenden Sie –
Die Natur dankt.

Sie wollen auch Entwicklungshelfer werden und die Schönheit von Schleswig-Holstein bewahren? Dann unterstützen Sie uns – es lohnt sich: Sie ermöglichen nachfolgenden Generationen mit bunten Blumenwiesen, alten Bäumen und faszinierenden Tieren aufzuwachsen.

News

Kleine Eichen und Buchen bilden neuen Stiftungswald auf der Wentorfer Lohe – Baum-Pflanzungen starten heute

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Klein fängt es an: Teile des Tensfelder Moors werden zum Klimaretter und Wildpflanzen-Wohlfühlort

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Im Frühjahr wurden bereits die Birken gefällt, jetzt kommen die Bagger zurück ins Dosenmoor.

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Moorschutz:
Moor-Wildnis braucht Starthilfe.

Seit Jahrhunderten rückt der Mensch zuerst mit dem Spaten, heute mit riesigen Fräßbaggern unseren Mooren zu Leibe und gräbt dieser einzigartigen, Jahrtausende alten Wildnis das lebensnotwendige Wasser ab. Wie ein Schweizer Käse sind auch die schleswig-holsteinischen Moorlandschaften mit tiefen Entwässerungsgräben und unterirdischen Rohren durchlöchert. Hier ist umfangreiche naturschutzfachliche Entwicklungshilfe ist in besonderem Maße gefragt.

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LIFE-Limosa:
Wir bringen die Küken in die Luft!

„Grütta … grütta … grütta“ – so verkündet die Uferschnepfe, auf Plattdeutsch liebevoll Greta genannt, im Frühjahr ihre Rückkehr aus Afrika. Ihr Ruf „grütta grütta“  ist leicht zu erkennen und macht sie unverwechselbar. Sie ist selten geworden, denn ihre Heimat aus offenen Niederungslandschaften mit Feuchtgrünland ist durch Intensivierung der Landwirtschaft, Trockenlegung und  Überdüngung von Wiesen und Weiden kleiner geworden. Unsere Entwicklungshelfer sorgen dafür, dass wieder mehr Küken flügge werden.

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E+E Wiedervernetzung:
Grüner Faden gegen Rote Liste – Wiedervernetzung in Schleswig-Holstein.

Mit den „Holsteiner Lebensraumkorridoren“ hat die Stiftung Naturschutz ein bundesweit beispielgebendes Wiedervernetzungsprojekt begonnen. Gemeinsam mit vielen Partnern und gefördert vom Bundesamt für Naturschutz wurde ein Knotenpunkt, die sogenannte Grünbrücke über die Bundesautobahn 21 bei Negernbötel im Kreis Segeberg, durch Wanderkorridore mit der umgebenden Landschaft vernetzt.

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Zottelige Pflegekräfte
auf vier Beinen

Große, weite Landschaften, durch die urwüchsige Rinder, wilde Pferde und Schafe ziehen: Unsere Wilden Weiden sind eines der wesentlichen naturschutzfachlichen Konzepte unserer Stiftungsarbeit, um unsere Heimat wiedervielfältiger und bunter zu machen. Denn niemand pflegt die Natur des Stiftungslandes besser als unsere vierbeinigen „Rasenmäher“. Indem sie unliebsame Pflanzen und Gehölze fressen, schaffen sie Platz und somit neue Lebensräume für seltene Pflanzen und Tiere.

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Erfolgreiche Entwicklungshilfe

Im Laufe der vergangenen fast vier Jahrzehnte, die sich die Stiftung Naturschutz für den Erhalt der Artenvielfalt in Schleswig-Holstein einsetzt, haben unsere Entwicklungshelfer oftmals erfolgreiche Starthilfe für die Natur gegeben. So ist zum Beispiel die Rotbauchunke Dank des durch die EU kofinanzierten Projektes „LIFE Bombina“ wieder zu uns in den Norden zurückgekehrt und erobert weiter Tümpel um Tümpel. Unsere Entwicklungshelfer wurden für ihre Arbeit in 2011 als „best off the best“ ausgezeichnet.

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