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Insekten retten

12.000 Arten im Norden

Ihr geliebtes Zuhause wird immer kleiner, ihre Speisekarte immer schmaler – die summenden und brummenden Insekten in Schleswig-Holstein sind vom Aussterben bedroht. Die intensive Landwirtschaft, der andauernde Straßenbau, die wachsende Infrastruktur und nicht zuletzt der Gifteinsatz auf Wiesen, Feldern und Weiden lässt ihren Lebensraum drastisch schrumpfen. Imposante 12.000 Insektenarten, von der Eintagsfliege bis zum schillernden Großschmetterling, sind Teil der Natur in Schleswig-Holstein. Aber längst hat unter Schmetterlingen, Hummeln und Bienen ein Massensterben von dramatischem Ausmaß eingesetzt. 70 Prozent unserer heimischen Tagfalter sind bedroht und stehen auf der Roten Liste.

Blütenbunt-Insektenreich

Gegen das Insektensterben stemmt sich das 80-köpfige Team der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein und macht ihr Stiftungsland auf vielfältige Weise wieder zur sicheren Heimat für Insekten.

Blütenbunt-Insektenreich - das ist auch der Titel eines vom Bund geförderten Projektes der Stiftung Naturschutz. Gemeinsam mit ihren Partnern DVL und IPN will die Stiftung bis 2026 für heimische Insekten neue Lebensräume in Stadt und Land schaffen und engagierte Menschen im Land dabei unterstützen.

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Das Stiftungsland: Ein sicherer Hafen für Insekten

Die Vielfaltschützer der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein schaffen aber nicht nur bunte Wiesen. Denn Insekten brauchen mehr. Blütenreiche Knicks, lichte Waldmoore, Heideflächen oder optimale Amphibienteiche. Der Vielfalt unserer Insekten folgt auch eine Vielfalt an Lebensräumen, in denen sich auch Libellen, Schwebfliegen und unsere rund 2.200 heimischen Schmetterlingsarten wieder wohlfühlen. Bei uns im Stiftungsland wird daher nicht gedüngt, kein Pestizid verspritzt und auch nicht viermal im Jahr gemäht. Hier steht die Vielfalt der Arten an erster Stelle. Heimische Wildblumen und Wildkräuter wie Klappertopf, Küchenschelle, Arnika, Teufelsabbiss, Wilder Thymian, Wiesenschlüsselblume, Wiesenschaumkraut und viele mehr sorgen dafür, dass die Insekten genügend Nahrung haben und in Stängeln oder Blattrosetten überwintern können.

Insekten im Stiftungsland

Artenreiche Knicks bieten viel Lebensraum

Knicks – die blühenden Grenzlinien aus Sträuchern und Bäumen durchziehen auch noch heute Teile unseres Landes. Wenn sie gut gepflegt sind und aus vielen verschiedenen Gehölzen bestehen, sind diese landschaftsprägenden Elemente unserer Kulturlandschaft ein abwechslungsreicher Lebensraum.

Ein Knick ist darüber hinaus Heimat mehrerer Tausend Insektenarten: angefangen bei Schwebfliege, Ameisen und Laufkäfern über Honigbienen, Hummeln und verschiedenen Wildbienen-Arten, Bockkäfer und Groß-Libellen, wie die Blaugrüne Mosaikjungfer. Selbst Schmetterlingsraupen lieben die Blätter und Knospen von Sträuchern, allen voran Schlehe, Weide, Hainbuche oder Weißdorn. Je bunter die Vielfalt der Gehölze im Knick, desto bunter die Insektenvielfalt. Gerade die Frühblüher, unter ihnen Weide und Hasel, sind an warmen Frühlingstagen die erste Anlaufstelle für Hummeln und Bienen.

An Sommertagen locken Brombeeren mit dem fruchtig-herbsüßen Duft ihrer Blüten und Früchte und es schwirrt, brummt und summt in unseren heimischen Knicks. Damit es mehr von ihnen gibt und diese vor allem artenreich und gut gepflegt sind, setzen sich die Vielfaltschützer der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein in verschiedenen Projekten ein. Sie pflanzen jedes Jahr rund 1000 Meter neue Knicks.

Libellen und Schwebfliegen am Froschteich

Nicht nur Unken, Frösche und Kröten genießen das Leben an den Teichen im Stiftungsland, eine ganze Reihe von Insekten ist hier ebenfalls zuhause. Allen voran Klein- und Großlibellen, wie die wunderschöne Prachtlibelle oder die zarte Azurjungfer. Im und am Teich tummeln sich dazu etwas unscheinbare, aber für das Ökosystem nicht weniger wichtige Wasserkäfer, Wasserläufer sowie Schweb-, Eintags- und Steinfliegen. Sogar Schmetterlinge zieht es an heißen Tagen zu Tümpeln und Pfützen, wo sie Wasser trinken und Mineralsalze aufnehmen.

Wie die blütenbunten Wildblumenwiesen sind auch saubere Tümpel und Teiche in unserer heutigen Landschaft rar geworden. In der intensiv genutzten Landwirtschaft ist für sie kein Platz mehr – und mit ihnen schwanden Frösche, Kröten und die Insekten. Dank der engagierten Arbeit der Vielfaltschützer der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein entstehen Jahr für Jahr fast 100 neue Laichgewässer im Stiftungsland.

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Ihre Unterstützung hilft dabei, einzigartige Naturräume wie Moore und Wälder zu bewahren und zu renaturieren. Jeder Beitrag zählt und trägt dazu bei, die Natur zu schützen und den Klimawandel zu bekämpfen. Mit Ihrer Spende fördern Sie nachhaltige Projekte, die die Lebensgrundlage vieler Tier- und Pflanzenarten sichern.

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