World Wetlands Day – Klima- und Artenschutz im Stiftungsland

Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein ist Meister der Wiedervernässung von Mooren und Feuchtgrünland

  • Esprehmer Moor

  • Argusbläuling

  • Sonnentau

  • Foto: Reimer Stecher


Moore sind die wahren Klimahelden dieser Tage! Denn: Sie binden das klimaschädliche Kohlenstoffdioxid und andere Treibhausgase. Allerdings nur, wenn sie intakt sind. Besser gesagt: nass genug! Insgesamt hat die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr mehr als 400 Hektar Moorflächen erworben und über 200 Hektar wiedervernässt oder auf bereits vernässten Flächen die Wasserstände verbessert.  

Moorgebiete sind gigantische Kohlenstoffspeicher. Sie bedecken lediglich drei Prozent der Erdoberfläche, binden in ihren Torfschichten jedoch ein Drittel des terrestrischen Kohlenstoffs – doppelt so viel wie alle Wälder der Erde, die 30 Prozent der Oberfläche bedecken. Trockengelegte Moore hingegen sind regelrechte CO2 -Schleudern, weil sie sich in Verbindung mit Sauerstoff zersetzen und dabei klimaschädliche Gase, wie CO2, freisetzen. 

In den 50er Jahren gab es in Schleswig-Holstein noch rund 180.000 Hektar Moorflächen (45.000 ha Hochmoor, 135.000 ha Niedermoor). Doch in den letzten Jahren sind durch die Torfzersetzung fast 35.000 Hektar verschwunden. 80 Prozent der Moorflächen überwiegend entwässert und landwirtschaftlich genutzt. Mit fatalen Folgen für das Klima: An die Stelle von Torfbildung treten Torfabbauprozesse. Die über lange Zeit festgelegte Biomasse wird mineralisiert und der der Klimakiller CO2 freigesetzt. Auf diese Weise werden im nördlichsten Bundesland jährlich rund 2,3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente freigesetzt. Das entspricht fast zehn Prozent der Gesamtemissionen Schleswig-Holsteins. 

Intakte Moore und Feuchtgebiete haben aber auch wichtige ökologische Funktionen. In Deutschland beherbergen Feuchtgebiete - vom Wattenmeer und den Bodengewässern, über die größeren und kleineren Fließgewässer mit ihren Auen bis hin zu den Seen, Weihern, Teichen und Tümpeln sowie Mooren und Sümpfen - eine große Anzahl spezialisierter Tier- und Pflanzenarten, wie beispielsweise der Sonnentau, die Moorlilie und auch der Moorfrosch. Durch die Zerstörung von Feuchtgebieten sind viele von ihnen stark gefährdet oder sogar schon vom Aussterben bedroht.

Der Weltfeuchtgebietstag wird seit 22 Jahren regelmäßig am 2. Februar begangen. Er erinnert an die Unterzeichnung der Konvention über Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung (Ramsar Konvention) in der iranischen Stadt Ramsar am 2. Februar 1971.