Wohlfühlfaktor XXL im Stiftungsland

Fischotter breiten sich immer weiter aus in Schleswig-Holstein!


Ende der 80er Jahre galt der menschenscheue Otter hier bei uns im Norden als so gut wie ausgestorben, seine Bestände gingen fast bis auf Null zurück. Einzig und allein am Schaalsee im Lauenburgischen und in der Eider-Treene-Sorge-Region im Kreis Schleswig-Flensburg gab es noch einzelne Restvorkommen. Seit einigen Jahren erobert er aus Mecklenburg-Vorpommern und Dänemark kommend wieder unser Land zwischen den Meeren. Dank der vielen Rettungsmaßnahmen und Artenschutzprojekte von Otterschützern im ganzen Land aus unserer Spendenkampagne „Schotter für den Otter“, geht es mit dem Vielschwimmer wieder bergauf in Schleswig-Holstein. 

Die beste Nachricht ist wohl derzeit, dass sich die Fischotter-Bestände im östlichen Hügelland so erholt haben und stabil sind, dass der Fischotter in dieser Region nicht mehr als ausgestorben oder stark bedroht eingestuft wird, sondern die Vielfaltschützer wieder von einem günstigen Erhaltungszustand sprechen. 

Vor allem die vielen Maßnahmen entlang der Autobahnen, Straßen, Brücken und Ufersäumen halfen dem Fischotter wieder auf die Beine. Er schwimmt nämlich nicht unter Brücken hindurch, sondern steigt aus dem Wasser aus und läuft am Ufersaum entlang. Gibt es kein Ufer, nimmt er den Weg oben herum, über die Brücke und das ist oft sein sicherer Tod als Verkehrsopfer. Es mussten also breitere Brücken und Tunnel her und Zäune entlang der Brücken, die verhinderten, dass er die Straßen überquerte und unter die Räder kam. Die Bundesautobahn 7 beispielsweise ist mittlerweile zwischen Neumünster und Hamburg überall für den  Fischotter passierbar. 

Aber damit nicht genug: auch rechts und links der Straßen musste die Landschaft für den Fischotter und mit ihm für viele andere Lebewesen attraktiver gemacht werden. Monotone Maisäcker wurden durch Stiftungsarbeit zu blühenden Landschaften mit Teichen und geeigneten Verstecken für die Art. 

Überdies haben die Untersuchungen von Arne Drews – er ist beim Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) in Flintbek für den Artenschutz zuständig - ergeben, dass die Giftbelastung der Gewässer mit dem organischen und krebsauslösenden Chlorverbindungen wie PCB, dem Insektengift DDT, DDE, einem Zerfallsgift des DDT und Ähnlichem stark zurück gegangen ist. 

Auch werden die Fischräuber nicht mehr gejagt oder verfolgt. Um die Jahrhundertwende (1900) wurden in Deutschland noch um die 10.0000 Otter getötet. Ihr Fell war sehr begehrt für die Herstellung von Mützen, Schals und Kragen, weil es extrem dicht ist und aufgrund dessen besonders gut vor Kälte schützt. Außerdem galt er als Fischjäger schlicht als „schädlich“.