Ihr Auftrag: weitere zehn Hektar des Moores, die viel zu trocken sind, wieder mit ausreichend Wasser zu versorgen.
Die Baumaßnahmen starten am 2. Dezember und sind Teil eines umfassenden Plans für das Dosenmoor, der bereits 2019 planfestgestellt wurde und nun über mehrere Jahre hinweg umgesetzt wird. Stück für Stück renaturiert die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein das wertvolle Hochmoor und beliebte Ausflugsziel vor den Toren Neumünsters. Ein Gewinn für Mensch, Natur und den Klimaschutz
In diesem Winter werden die Moor-Expert*innen Entwässerungsgräben verschließen und auf über 1,5 Kilometern Wälle aufschütten oder Dichtbahnen einbauen. So bleibt das Wasser zukünftig im Moor.
Der aktuelle Bauabschnitt schließt an bereits wiedervernässte Flächen an und ergänzt die dort errichteten Wall-Linien. Wegen der großen Höhenunterschiede in diesem Bereich des Dosenmoors sind mehrere hintereinander liegende Wall-Linien geplant, die mit verstellbaren Überläufen ausgestattet werden, um den Wasserstand optimal regeln zu können.
„Wir arbeiten hier in Bereichen, in denen die Moor-Vegetation noch sehr gut erhalten ist und sich von dort wieder in die frisch vernässten Flächen ausbreiten kann. Hier müssen wir mit besonders viel Feingefühl vorgehen. Zum Glück haben wir sehr erfahrene Bagger-Fahrer im Einsatz.“ erläutert Projektmanagerin Merle Wegner die Besonderheit dieses Bauabschnitts.
Bitte an die Bürger*innen
Die Baustelle befindet sich abseits von Wegen, der Boden im Moor ist sumpfig und es besteht die Gefahr einzusinken. Durch die Baggerarbeiten sowie die Niederschläge der letzten Zeit ist der Boden in diesem Bereich noch weicher als sonst.
Ein Betreten der Baustelle oder ein Nähern abseits der Wege kann lebensgefährlich sein. Die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein bittet daher eindringlich, das Gebiet und den Baustellenbereich nicht eigenmächtig zu betreten. Grundsätzlich ist das Verlassen der Wege im Naturschutzgebiet nicht erlaubt.
Hintergrund
Das Dosenmoor bei Neumünster ist eines der wertvollsten Moore, die wir in Schleswig-Holstein haben. Obwohl es über viele Jahrzehnte entwässert und Torf abgebaut wurde, ist noch ein großer Teil des Hochmoores erhalten – ein echter Schatz für moortypische Tiere und Pflanzen sowie eine Chance für den Klimaschutz.
Deshalb wird das Dosenmoor Stück für Stück renaturiert, indem der natürliche Wasserstand wiederhergestellt wird. Damit das Wasser zukünftig im Gelände bleibt, bauen die Expert*innen der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein über viele Jahre hinweg das Moor um. Sie verschließen Entwässerungsgräben, buddeln Drainagen aus, bauen Dämme und Überläufe.
Der aktuelle Bauabschnitt wurde geplant vom Planungsbüro Mordhorst-Bretschneider aus Nortorf und wird nun umgesetzt von der Baufirma Rüchel Plöhn GmbH aus Holzbunge.