Weltbienentag: Großer Tag für kleine Flieger

Wildbienen und –hummeln brauchen unsere Hilfe. Deshalb sorgen die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein und ihre Partner für neue Brummer-Lebensräume.

  • Wollbiene, Foto: Norbert Voigt

  • Hosenbiene

  • Wollbiene


Die Stiftung Naturschutz stemmt sich zusammen mit ihren Partnern, unter ihnen auch das Projekt „Bienenreich Schleswig-Holstein“,  dem Lebensraumverlust von Biene und Co. im nördlichsten Bundesland mit verschiedenen Initiativen entgegen.

„Blütenbunt-Insektenreich“

Spätestens seit der Krefelder Studie (2017) ist das Massensterben der Insekten in aller Munde. Die Forscher der Studie konnten zeigen, dass in Schutzgebieten die Gesamtbiomasse der Fluginsekten in den letzten Jahrzehnten um 76 Prozent zurückgegangen ist.

Das aktuellste Insekten-Hilfsprojekt hat die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein gemeinsam mit dem Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL) und dem Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) gestartet: Damit sollen in den nächsten Jahren vielfältige Schutzmaßnahmen sowohl im städtischen als auch ländlichen Raum umgesetzt und Bildungsinitiativen an Schulen, Universitäten und im privaten Umfeld realisiert werden. Das Vorhaben wird gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.

Ziel des Verbundprojekts mit einem Gesamtvolumen von ca. 6,45 Millionen Euro ist es, vielfältige Lebensräume für die heimischen Insekten, darunter Blütenbesucher wie Wildbienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen, in Stadt und Land zu schaffen, besonders bedrohte, seltene Arten zu schützen, Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte zu Insektenfachleuten auszubilden, und Bürgerwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zum Beispiel durch eine Bestimmungs-App in die Er-fassungen einzubinden.

„BlütenMeer 2020“

Allein im erfolgreich abgeschlossenen Projekt „BlütenMeer 2020“ (gefördert im Bundesprogramm „Biologische Vielfalt“) hat die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein 250 Hektar blütenbunt gemacht. Sie sind quasi die Initialzündung für eine weitere Ausbreitung auf 2.500 Hektar.  Das entspricht der Fläche der nordfriesischen Insel Amrum. Damit das gelingen konnte, hat die Stiftung Naturschutz extra eine projekteigene Arche Gärtnerei aufgezogen. Hier und in vielen Partner-Gärtnereien werden seltene schleswig-holsteinische Wildpflanzen gezogen. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass das monotone Einheitsgrün der Industriewiese zumindest in Teilen Schleswig-Holsteins der Vergangenheit angehört. Gepflanzt und gesät haben die Vielfaltschützer einen bunten Mix heimischer Arten, wie beispielsweise Wiesen-Margerite,  Küchenschelle, Wiesenschlüsselblume, Tausendgüldenkraut und viele andere Wildpflanzen mehr.

Hintergrund


75 Prozent der globalen Nahrungsmittelpflanzen sind von der Bestäubung, insbesondere durch Bienen, abhängig. Allein für medizinische Zwecke werden über 50.000 bienenbestäubte Pflanzenarten verwendet.

In Schleswig-Holstein gibt es 270 unterschiedliche Wildbienen-Arten und 30 Hummel-Arten. Ihnen geht es wie den übrigen Insekten: Es mangelt an Lebensraum. In Schleswig-Holstein, Deutschland, aber auch in Europa fehlen ihnen bunte Wiesen mit Blüten, in die sie ihren Rüssel stecken und Nektar saugen können. Um die landesweit gut 20.000 Honigbienenvölker muss man sich keine Sorgen machen. Um ihre Bedürfnisse kümmern sich die mehr als 3.000 Imker. Die Wildbienen hingegen haben so gut wie gar keine Lobby und Fürsprecher.

Auch Sie können etwas tun


Um Wildbienen zu erhalten, können Gartenbesitzer mit den sogenannten Insektenhotels helfen, die nach Süden ausgerichtet sind. Ein nicht so aufgeräumter Garten schafft neue Lebensräume: Totholz einfach stehen lassen und nicht alles ganz kurz mähen oder zupflastern.
Hinweise dazu gibt die Broschüre „Mein summender Garten“, die Sie bei der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein und dem Schleswig-Holsteinischen Heimatbund bestellen oder hier herunterladen können.

Spenden-Kampagne

Wenn Sie die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein aktiv bei der Rettung gefährdete Insekten unterstützen wollen, können Sie sich an der Spenden-Aktion „Rares braucht Bares“ beteiligen.