Vaalermoor wird Klimamoor!

Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein baggert für den Klimaschutz im Kreis Steinburg!

  • Helge Luthe, biologischer Bauleiter und Karin Windloff, Projektmanagerin

  • Herstellung eines regelbaren Staues

  • Begutachtung von Torfproben

  • Überlaufrohr in einem Graben

Moore sind die wahren Klimahelden dieser Tage! Denn: sie binden das klimaschädliche Kohlenstoffdioxid und andere Treibhausgase. Allerdings nur, wenn sie intakt sind. Besser gesagt: nass genug! Das Stiftungsland Vaalermoor im Kreis Steinburg wurde vor über 100 Jahren zu Gunsten der landwirtschaftlichen Nutzung, also Mahd und Rinderhaltung, trockengelegt. Jetzt soll es nach und nach wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt werden. Den Auftakt zur Wiedervernässung durch die Ausgleichsagentur, einer 100prozentigen Tochtergesellschaft der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, bilden jetzt die ersten Baggerarbeiten auf einem von drei Flächenkomplexen. Insgesamt wird dort in den nächsten Wochen auf fünf Hektar Moorland dafür gesorgt, dass Niederschläge gespeichert werden können und auf diese Weise das Wasser länger in der Fläche bleibt.

Moorschutz ist damit ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz, denn nur so werden die fort-schreitende Zersetzung des Moorbodens und die Freisetzung der klimaschädlichen Gase gestoppt. Seit 2011 hat die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein rund 1.650  Hektar renaturiert.

Schon jetzt bindet die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein auf ihren Hoch-moor- und Niedermoorflächen (26.100 Hektar) im Stiftungsland jährlich rund 316.000 Tonnen CO2. Bis zum Jahr 2030 will die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein mit dem neu gegründeten „Zentrum für Biologischen Klimaschutz“ unter der Leitung von Land-schaftsplaner Gerrit Werhahn daraus 414.000 Tonnen CO2 machen, wenn weitere 6.000 Hektar Stiftungsland vernässt werden.

Unterstützung erhält die Stiftung Naturschutz vom Kieler Umweltministerium. Minister Jan Philipp Albrecht will die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass die Stiftung Na-turschutz Schleswig-Holstein Moore renaturieren kann. So soll es dann möglich werden, weitere 19.000 Hektar Stiftungsland zu vernässen. In Summe würde so ein C02-Reduzierungspotential von 286.000 Tonnen C02-Äquivalenten pro Jahr entstehen und das komplette Einsparpotential auf rund 700.000 Tonnen steigen.
Diese Biologische Klimaschutz-Maßnahme ist aber auch gleichzeitig aktiver Artenschutz, denn auch Flora und Fauna profitieren. Dazu gehören beispielsweise Wiesenvögel, wie Rotschenkel, Kiebitz und Wiesenpieper, aber auch viele Libellenarten und der Moorfrosch. Sie alle sind aus unterschiedlichen Gründen auf Wasser in der Landschaft angewiesen.

Die Ausgleichsagentur – 100-prozentiges Tochterunternehmen der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein – sieht sich als Dienstleisterin an der Schnittstelle zwischen Vorhabenträger*rinnen und Behörden, die Naturschutzauflagen festlegen, wenn Bauherr*innen Eingriffe in den Naturhaushalt vornehmen. Mit Hilfe der Ökokonten der Stiftung Naturschutz können die Vorhabenträger*innen dieser Verpflichtung nachkommen und ein neues Stück intakte Natur schaffen. Von den oben beschriebenen gesetzlich verpflichtenden Ausgleichsmaßnahmen profitieren nicht nur die Natur, sondern auch die Bauherr*innen. Damit wird gleichzeitig der Flächenbedarf minimiert, da der Ausgleich auf dem Flächenbestand der Stiftung Naturschutz stattfindet und keine weiteren Flächen in Anspruch nimmt.

Mehr Informationen unter: www.ausgleichsagentur.de