Uferschnepfen bereit zur Paarung

Seit gut drei Wochen sind die eleganten Watvögel zurück aus ihrem Winterquartier in Westafrika. Zum Brüten war es den Uferschnepfen hierzulande aber noch viel zu kalt. Mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen der letzten Tage steigt jetzt auch die Lust …

  • Uferschnepfenpaarung, Foto: Reimer Stecher

  • Uferschnepfengelege


Knapp 7000 Kilometer haben die Uferschnepfen, hinter sich gebracht, wenn sie in ihren Brutgebieten entlang der schleswig-holsteinischen Nordseeküste vom Rickelsbüller Koog an der Grenze Dänemarks bis hin zu den Dithmarscher Kögen landen. Im Normalfall rasten sie kurz und beginnen dann gleich mit der Brut. Doch in diesem Jahr war es den hübschen Vögeln mit dem charakteristisch-langen Stocher-Schnabel viel zu kalt. Also ließen sie es langsam angehen und gönnten sich noch ein paar Tage Rast. „Fressen und Warten auf besseres Wetter war das Motto dieser winterlichen Tage“, erklärt Volker Salewski, vom Michael-Otto-Institut im NABU, Projektpartner im Wiesenvogel-Rettungsprojekt „LIFE Limosa“ der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein.

Kaum ist das Wetter besser, steigt auch die Paarungs-Bereitschaft, die Männchen buhlen mit eindrucksvollen Balz-Tänzen um die Weibchen und im Beltringharder Koog im Kreis Nordfriesland haben die Vielfaltschützer*innen der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein schon erste Meldungen über Uferschnepfen-Nester.

Die Maßnahmen – die Wiesenvogelretter*innen rund um Projektleiter Oliver Granke haben das hochgewachsene Schilf abgemäht und mit vogelfreundlichen Zäunen die Fraßfeinde wie Fuchs, Marder und Iltis ausgesperrt – machen den Koog als Küken-Kinderzimmer für die Uferschnepfen also wieder richtig attraktiv. Hoffen wir, dass es in diesem Jahr viele kleine Küken in die Luft schaffen.

„Die Monate April, Mai und Juni sind DIE Monate des Jahres, die darüber entscheiden, ob sich der Bestand der Uferschnepfe langsam weiter erholt“, erklärt Granke. Zum Glück seien die eleganten Wiesenvögel hartnäckig: gehe das erste Gelege mit gewöhnlich vier Eiern verloren, lege die Uferschnepfe noch bis zu zwei Mal Eier nach. Dennoch gebe es Brutpaare, bei denen kein Jungtier den Sommer überlebt, erläutert Granke weiter.

Weitere Infos zum Projekt gibt es hier: www.wo-ist-greta.de