Tag der Artenvielfalt

30 Jahre Internationaler Tag der Artenvielfalt & 45 Jahre Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein


Während wir heute den „Internationalen Tag der Artenvielfalt“ zum 30. Mal begehen, um uns allen noch einmal die Wichtigkeit eines breiten Miteinanders aller Lebewesen vor Augen zu führen, schaut auch die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein auf ihre lang-jährige Historie zurück. Für sie fiel der Startschuss bereits 15 Jahre vorher; ähnlich wie der Gedenktag, mit dem selbst gesetzten Auftrag für die biologische Vielfalt zu werben und zu kämpfen. 

Wie alles begann…

Um die Geburtsstunde der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein vor über 45 Jahren rankt sich eine besondere Geschichte: alles begann Ende der 70er Jahre vor einer Bahnschranke irgendwo im Nirgendwo. Der damalige Landwirtschaftsminister Günter Flessner (CDU) hatte ins Wattenmeer geladen. Auf dem Rückweg mussten die Ausflügler vor einer defekten Bahnschranke warten. Flessner beschloss die tote Zeit in einem nahegelgenen Krug bei einem „Pharisäer“ zu verkürzen. Gesagt, getan!

Diese Gelegenheit nutzte sein damaliger Referent Peter-Uwe Conrad und trug Flessner und einem weiteren Abteilungsleiter sein Anliegen vor: Jährlich flössen Millionen (damals DM) in den Argarbereich und die Wasserwirtschaft, nur der Naturschutz gehe leer aus. Hier müsse ein Konzept her. Und siehe da, der Minister biss an und wertete das Ganze glücklicherweise nicht als Schnapsidee. Einige Wochen, Telefonate und strategische Überlegungen später wurde die Landesstiftung gegründet – das Stiftungskapital von zehn Millionen DM kam aus den Lotto-Totto-Überschüssen.

Der erste Ankauf ließ nicht lange auf sich warten: am 1. August 1978 erwarb die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein ihr erstes Stück Land: rund 1,4 Hektar. Mittlerweile ist das Stiftungsland auf mehr als 38.000 Hektar gewachsen. Ein riesiges Areal und mehr noch: ein Zuhause und oftmals letzter Rückzugsort für bedrohte Tiere und Pflanzen von A wie Amphibien über I wie Insekten, S wie die seltenen Moorwildpflanze Sonnentau und W wie Wiesenvögel bis hin zu Z wie Zauneidechse.

Biologischer Klimaschutz vereint Erhalt der Artenvielfalt und Klimaschutz

45 Jahre für Artenvielfalt und Klimaschutz – eine Erfolgsstory  mit vielen Protagonist*innen. Von nicht mal einer Handvoll hin zu über 100 Mitarbeitenden, die fast täglich für eine intakte Natur hier in Schleswig-Holstein im Einsatz sind. So beschäftigen sich viele von ihnen derzeit mit der Wiedervernässung der Moore. Dabei geht es nicht nur darum, den Klimawandel aufzuhalten. Sie investieren damit auch in den Erhalt der Artenvielfalt. Denn: Moorfrosch, Sonnentau und Libelle können beispielsweise nur hier überleben.

All diese Bemühungen gelten nicht nur einzelnen Arten. Sie sollen ein von der Natur einst sorgsam abgestimmtes Gleichgewicht wieder herstellen. Abschließend bleibt uns als Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein zu wünschen, dass jeder Tag auch ein Tag für die Artenvielfalt ist.