Sommerhonig – aber sicher!

Die gelb-blühende Wildpflanze steht in voller Blüte und die Honigbienen fliegen drauf. Wie es den Imkern im Land trotzdem gelingt unbedenklichen Sommerhonig zu produzieren, steht im neuen Handlungsleitfaden zum Imkern trotz Jakobs-Kreuzkraut.

Honig galt lange als rein, naturbelassen und damit gesund. Doch in den vergangenen Jahren war insbesondere der Sommerhonig in Schleswig-Holstein immer wieder Gegenstand der Schlagzeilen in den Medien. Imker*innen müssen sich vermehrt den verunsicherten Fragen der Verbraucher*innen stellen. Häufig war der Sommerhonig mit Pflanzengiftstoffen belastet, die vor allem aus dem gelb-blühenden Jakobs-Kreuzkraut (JKK), aber auch aus dem rosa-rot-blühenden Wasserdost stammen. Beide Wildpflanzen sind hierzulande heimisch und blühen erst im Hochsommer: das Jakobs-Kreuzkraut etwa ab Anfang Juli, der Wasserdost am Mitte Juli.

Der vorliegende Handlungsleitfaden „Sommerhonig – aber sicher!“ gibt Tipps, wie es den Imkern im Land gelingt einen unbelasteten Sommerhonig bedenkenlos zu vermarkten. Zum einen werden das räumliche Ausweichen und eine gezielte Standortwahl thematisiert, zum anderen geht es um das zeitliche Ausweichen der Ernte (frühes Schleudern). Aber auch die Umstellung von Vollzargen auf die kleineren Halbzargen wird ausführlich besprochen.

Eine Universal-Lösung vermag dieser Handlungsleitfaden der in Kooperation vom Landesverband Schleswig-Holsteinischer und Hamburger Imker e.V., Dr. Werner von der Ohe, vom LAVES-Institut für Bienenkunde Celle und dem Jakobs-Kreuzkraut Kompetenzzentrum der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein erarbeitet und herausgegeben wurde, jedoch nicht zu liefern.

Manche Verfahren sind mit einem gewissen Mehraufwand verbunden und daher eher für kleinere Imkereien mit wenigen Völkern praktikabel. Zudem fällt die Veränderung einer über lange Zeit entwickelten Verfahrensweise naturgemäß nicht leicht. So muss jede*r Imker*in für sich selbst entscheiden, ob und inwieweit die vorgestellten Techniken in die imkerliche Praxis übernommen werden können.

Finanziert wurde die Broschüre „Sommerhonig – aber sicher“ vom Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und Digitalisierung (MELUND).