Schwimmende Kükenzimmer auf dem Großen Strandsee

Schwimmende Kükenzimmer für die Fluss-Seeschwalbe auf dem Großen Strandsee bei Schmoel

  • Flussseeschwalben-Eltern, Brutinsel Sehlendorfer Binnensee, Bildautor Aiko Huckau

  • Flussseeschwalbe mit Fischbeute auf der Brutinsel, Bildautor Aiko Huckauf

  • Der feine Kies wird über dem groben Kies sorgfältig verteilt

  • Die Brutinsel wird auf den See hinaus gefahren


Mit ein bisschen Glück flattern schon in diesem Sommer die ersten kleinen Flussseeschwalben-Küken über den großen Strandsee der Strandseenlandschaft bei Schmoel nahe den Gemeinden Schwartbuck und Stakendorf im Kreis Plön. Denn: die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein hat dort heute gemeinsam mit dem NABU Schleswig-Holstein und der Hessischen Hausstiftung vom Gut Schmoel drei Brutflöße zu Wasser gelassen. Sie sollen ein sicherer Brutplatz für die bedrohten und selten gewordenen Flussseeschwalben sein. Wenn diese in ein paar Tagen aus ihrem Winterquartier der Westküste Afrikas zurückkommen, sehen sie schon im Landeanflug aus der Luft die perfekten Nistplätze für die Familiengründung.

Die schwimmenden Kükenzimmer – jeweils mit einer Größe von 16 Quadratmetern – bieten jede Menge Platz für brütende Fluss-Seeschwalben. Ihr größter Feind sind Nesträuber wie beispielsweise Fuchs und Marderhund. In den vergangenen Jahren haben sie die Familienplanung der Bodenbrüter erheblich gestört, indem sie entweder die Eier aus den Nestern geklaut oder die frisch geschlüpften Küken gefressen haben.

Mit den Brutflößen bieten die Expert*innen der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein ihnen jetzt einen weiteren Rückzugsort – den die vierbeinigen Räuber nicht erreichen können. Auch das „Entern“ der  Brutinsel ist nicht möglich, da ein passgenau gefertigter Überkletterungsschutz aus Metall dies verhindert.

„Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Brutflöße sehr gut angenommen werden und die Küstenvögel hier ganz in Ruhe brüten können, so dass wir am Ende viele flügge Jungvögel in die Luft steigen sehen“, hofft der zuständige Flächenmanager Aiko Huckauf von der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein.
Immerhin trage das Land eine hohe Verantwortung für diese europaweit nach der Vogelschutzrichtlinie geschützte Art und ihre Brutgebiete.

Die Brutflöße sind ein Auftrag im Rahmen der Umsetzung eines Managementplanes für das Europäische Vogelschutzgebiet, zu dem das Naturschutzgebiet Strandseelandschaft bei Schmoel gehört.

Die Maßnahmen werden mit Mitteln der Europäischen Union und des Landes Schleswig-Holstein gefördert. Die Kosten belaufen sich auf 45.000 €.