Schutz der Dünenlandschaft am Wesseker See

Zum Schutz der bedrohten Dünenlandschaft: invasive Pflanzen und einige Bäume müssen weichen


Ab Montag, den 20. Januar starten Baggerarbeiten im malerischen Stiftungsland Wesseker See in Ostholstein. Im Auftrag der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein werden direkt an der Küste nahe des Weißenhäuser Strandes auf 17 Hektar die invasive Kartoffelrose, Weidenbüsche und einige Bäume entfernt. Ziel der Aktion ist es, die wertvolle und sehr seltene Dünenlandschaft zu erhalten.

„Die Dünen sollen ‚offen‘ bleiben“, erklärt Jane Lassen, zuständige Projektleiterin der Stiftung Naturschutz. „Die invasive Kartoffelrose verdrängt viele der einzigartigen Pflanzen und Tiere, die in der trockenen Sanddünenlandschaft heimisch sind“, fährt die Naturschützerin fort.

Zauneidechse, Schmetterlinge, Insekten und seltene blühende Schönheiten, wie das Sumpf-Herzblatt, die Kleine Wiesenraute – viele gefährdete oder gar vom Aussterben bedrohte Arten haben hier ihr Zuhause und profitieren von den helleren Lichtverhältnissen, die durch die Arbeiten geschaffen werden. „Über 350 Pflanzenarten kommen im  Naturschutgebiet vor und das soll auch so bleiben. So eine Vielfalt gibt es in Schleswig-Holstein nur an wenigen Stellen“, erklärt Lassen.

Genau für solche selten gewordenen Landschaften übernimmt die Stiftung Naturschutz Verantwortung. „Früher sind blütenreichen Dünenlandschaften an der Ostsee-Küste auf natürliche Art entstanden. Leider geschieht das auf Grund von menschlichen Einflüssen nur noch sehr selten“, erläutert die Naturschützerin. Invasive Arten, wie die Kartoffelrose breiten sich aus und nehmen den heimischen Dünenpflanzen die Luft zum Atmen. Durch Nährstoffe aus der Umgebung wachsen auch Bäume und Weidenbüsche besonders stark. Der Schatten der Gewächse hindert zudem die bedrohten Blühpflanzen am wachsen.

„Umso wichtiger ist es, die noch vorhandenen Dünenbereiche zu pflegen und erhalten. Dafür müssen wir die genannten Pflanzen entfernen“, erklärt Lassen.

Die Maßnahmen werden etwa sechs Wochen dauern und finden westlich des Oldenburger Grabens entlang der viel genutzten Wege zwischen Strand und Deich statt. Eine Einschränkung entsteht nicht, ab Ende Februar werden lediglich die Wegführungen leicht verändert und jeweils mit Weidezäunen versehen. Die ortsbekannten markanten Pappeln in Deichnähe sind von den Arbeiten nicht betroffen.

Die Naturschutzmaßnahmen sind Teil der schleswig-holsteinischen Biodiversitätsstrategie und werden aus Landesmitteln finanziert. Nächsten Winter werden die Arbeiten in einem zweiten Abschnitt fortgeführt.