Neue Kooperation

Einzigartig, einmalig und seit gestern Abend offiziell: die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein und der Landesjagdverband Schleswig-Holstein e.V. kooperieren.

  • Dr. Walter Hemmerling, Wolfgang Heins und Ute Ojowski (v.l.)


Auf rund 40.000 Hektar Stiftungsland kümmern sich die Vielfaltschützer der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein darum, dass die vielen bedrohten und seltenen Tiere und Pflanzen ihre Rückzugsorte hier bei uns im Land haben und behalten. Mit anderen Worten: sie kümmern sich um die Artenvielfalt im Land. Dazu gehört auch ein Konzept für die Jagd von Wildtieren.

Immer dann, wenn die Stiftung neue Jagdbezirke ausweist, sollen die betroffenen Jagdgenossenschaften und die Jäger vor Ort früh mit in die Planungen eingebunden werden. "Unsere Kooperation ist lange überfällig", betont Walter Hemmerling, Geschäftsführer der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein. Die Naturschutzflächen seien ja auch das Zuhause großer Wildtiere wie Rehe, Rothirsche und Wildschweine. Und unter bestimmten Bedingungen sei auch dort eine Bejagung notwendig. Gleichzeitig sollen auch Ruhezonen, also Bereiche in denen nicht gejagt werden darf, für die Wildtiere vereinbart werden können. "Wir haben viele Flächen, auf denen keine Jagd notwendig ist", erklärt Hemmerling. "Dort sollen selten gewordene, vollkommen ungenutzte und ungestörte Rückzugsorte entstehen. Eine Wildnis für Wildtiere." Die Kooperation soll laut Stiftung Naturschutz auch dabei helfen, Interessenkonflikte zu verhindern. "Wir hoffen auch auf die Kompetenz der erfahrenen und gebietskundigen Jäger vor Ort", sagt Hemmerling. Sie sollen nach seinen Angaben dabei helfen, die Wildtierbestände im Stiftungsland gesund zu erhalten.

Auch LJV-Präsident Wolfang Heins ist glücklich über die neue Kooperation. "Wir haben mit unseren Jägerinnen und Jägern das Knowhow vor Ort", ergänzt er. "Das wollen wir gern einbringen und wir akzeptieren die Pläne der Stiftung, den Wildtieren bestimmte Ruhezonen zu geben." Laut Heins ist die Kooperation mit der Stiftung Naturschutz bislang einmalig im Norden. "So etwas haben wir nicht mal mit den schleswig-holsteinischen Landesforsten", so Heins.