Es ist für viele Arten wirklich der letzte Rückzugsort, die letzte Rettungsinsel. Auf einer Gesamtfläche, die mehr als doppelt so große ist wie Deutschland – ohne die Meeresflächen – kommen über 27.000 „Natura-2000“-Gebiete zusammen. Geboren wurden sie vor genau 29 Jahren von der Europäischen Union. Damals waren alle 12 Mitgliedsstaaten einstimmig dafür.
Auch in Schleswig-Holstein – insbesondere im Stiftungsland, also auf den Flächen, die der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein gehören – können Tiere und Pflanzen sich aufgrund des europäischen Schutzes sicher fühlen. Zweidrittel des Stiftungslands liegen innerhalb von „Natura-2000“-Gebieten, das sind insgesamt rund 23.000 Hektar. So profitiert auch das Stiftungsland, denn insbesondere die Großprojekte werden durch EU-Mittel, unter ihnen EU-Förderinstrument LIFE (https://www.bmu.de/themen/nachhaltigkeit-internationales/europa-und-umwelt/life/) finanziell unterstützt.
Nur so kann sich die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein dem weltweiten Artenschwund auch im nördlichsten Bundesland aktiv entgegen stemmen. Konkret hat sie den verschollen geglaubten Schmetterling, den Goldenen Scheckenfalter, zurück nach Schleswig-Holstein geholt werden. Auch die seltene Rotbauchunke und ihre Verwandten: Knoblauchkröte, Wechselkröte, Moorfrosch und Laubfrosch quaken wieder in den Teichen und Tümpeln im Stiftungsland. Und entlang der Küsten Schleswig-Holsteins schaffen wir dank der EU-Förderung Lebens-, mehr noch ÜBERlebensräume für bedrohte Wiesen- und Küstenvogel wie die Uferschnepfe, den Kampfläufer und den Kiebitz.
Aktuell laufen sechs EU-geförderte Projekte unter dem Dach der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein. Mit „LIFE Limosa: Wo ist Greta?“ greifen wir der Uferschnepfe und anderen bedrohten Wiesenvögeln unter die Flügel und richten ihnen sichere Brutreviere ein, mit „Better Bird LIFE: Ein Zuhause für Küstenvogel“ und „LIFE Wadden Sea Birds“ verbessern und schützen wir die Küstenlebensräume in Schleswig-Holstein und legen noch ein besonderes Augenmerk auf das Weltnaturerbe Wattenmeer. Mit „LIFE-SemiAquatic: Frosch und Freunde“ kommt den seltenen Fröschen, Kröten, Unken und beispielsweise auch Libellen zu Gute. Das Projekt „LIFE Open Woods“ siedelt einen der größten, einheimischen Holzkäfer, den Eremiten (lat. Osmoderma erimita) wieder im Stiftungswald an und erhalten alte Baumarten. Davon profitieren viele Insekten und verschiedene Fledermausarten. Und zu guter Letzt sichert die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein mit „LIFE Clima Bombina“ die Bestände der Rotbauchunken und Zauneidechsen.
Dank der EU-Gelder, die in die vielfältigsten Schutzprojekte fließen, können die rund 80 Vielfaltschützer*innen der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein die Lieblingsplätze, Rettungsinseln und Rückzugsorte für die seltenen und bedrohten Tiere und Pflanzen einrichten, herrichten und wiederherstellen.
Wir sagen DANKE! Und „HAPPY BIRTHDAY“.