Moor-Expert*innen und Insekten-Retter*innen auf der KiWo 2022

Nach zweijähriger Pause durfte die Kieler Innenstadt wieder beben, die vielen Live-Konzerte steigen und unzählige bunte Segel durch die Kieler Förde gleiten. Klar, dass auch die Vielfaltschützer*innen der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein beim größten Volksfest der Landeshauptstadt Kiel mit dabei waren…

Sie werkelten fleißig auf dem Muddi Markt e.V. der Kieler Woche und bauten beim Walk-in-Workshop insgesamt zehn Nisthilfen für die heimische Insekten-Welt. Die Projektmitarbeiter*innen des Verbundprojekts „Blütenbunt-Insektenreich“ schraubten und bohrten mit kleinen und großen Insekten-Freund*innen. Mit nachhaltigem Nebeneffekt: die Workshop-Besucher*innen haben ihre eigene Nisthilfe aus alten Stiftungsland-Zaunpfählen – Stichwort Upcycling – gebaut und mit nach Hause genommen.
Die Besonderheit dieser Nisthilfen sei, betont Projektleiterin Antje Walter, dass sie im Gegensatz zu den Handelsüblichen richtig gut sind und mit Sicherheit von den heimischen Insekten angenommen werden. Dabei tauschten sie sich auch noch mit vielen Interessierten über die richtige Hilfe für die heimischen Insekten aus und konnten noch den ein oder anderen Tipp für einen bienenfreundlichen Garten oder Balkon los werden. „Mit den Insekten-Nisthilfen ist es möglich, die faszinierende Welt der Wildbienen und auch ihrer oft noch selteneren Parasitoiden zu beobachten und unsere häufigen heimischen Arten wie die Mauerbienen ganz nah kennenzulernen. Und seit einigen Jahren ist das Interesse daran riesig – das freut und erfüllt uns.


Auch das Moorteam der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein hatte seinen großen Auftritt beim Muddi-Markt e.V. Mathias Büttner und Janis Ahrens brachten jede Menge Wissen, rund um den Biologischen Klimaschutz mit und auch gleich auf die Bühne. So lernte das interessierte Publikum in einem Schätzfragen-Quiz drei wichtige Fakten zum Moor:

Erstens: Es dauert in etwa 1000 Jahre bis im intakten Moor ein Meter Torf entsteht.

Zweitens: Eine Torfmoos-Pflanze kann mehr als das 30fache ihres eigenen Gewichts an Wasser speichern.

Drittens: Etwa sieben Prozent der gesamten deutschen Treibhausgasemissionen stammen aus entwässerten Mooren.

Und auch auf der „Schlaumachwiese“ zwischen Geomar und Seehundbecken direkt an der Kiellinie war ein Vielfaltschützer*innen-Team der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein vertreten. Karen Marggraf und Astrid Ksinsik und Daria Bach informierte die rund 1000 Besucher*innen am Infostand, verteilte Material wie das Lieblings-Give-Away „Mein blühender Garten“ mit praktischen Tipps für einen insektenfreundlichen Garten und bastelte mit den Kleinen Blumentöpfchen mit heimischen Wildpflanzen. Auch hier spielte Klimaschutz eine Rolle. Es gab Torf und Torfmoose zum Angucken und Anfassen und ein Moor-Quiz.