Mehr Schutz für das Schutzgebiete Holnis

Neue Klapptore und Hinweisschilder sollen Hundebesitzer und Radfahrer zur Regeleinhaltung auf den Wegen der Halbinsel Holnis bewegen…


Corona-bedingt herrscht seit gut einem Jahr ein enormer Besucherandrang auf alle Naturschutzgebiete und das schöne Stiftungsland. Leider beobachten die Vielfaltschützer*innen der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein inbesondere auf der Halbinsel Holnis, einem kleinen, eher beengten Schutzgebiet nicht nur eine stärkere Frequentierung, sondern auch Besucher*innen die ihre Hunde ohne Leine laufen lassen, Besucher*innen, die nicht auf den Wegen bleiben und so die zwingend erforderliche Ruhe der dort lebenden Wildtiere und Seevögel stören.

Auch kreuz und quer fahrende Mountainbiker*innen, teilweise auch E-Biker*innen, die den Hang an der Steilküste und den Weg über den Deich als Übungs-und Trainigsstrecke nutzen, stören die Ruhe im Rückzugsgebiet und es kommt zu gefährlichen Begegnungen mit anderen Besucher*innen, wobei insbesondere ältere Menschen und Kinder gefährdet sind. Auch die Bodenerosion auf dem als Naturdenkmal ausgewiesenen Kliff sind auf den erhöhten Radverkehr zurück zu führen. „Da einige Radsportler auch auf direkte Ansprache nicht reagiert haben, soll auf den engen oder steilen Wegabschnitten zukünftig das Rad geschoben werden. Nur so kann die Natur für alle gleich entspannt erlebt werden“, sagt Nils Kobarg, von der Integrierten Station Geltinger Birk des Landesamtes für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume.

Auch werde zunehmend beobachtet, dass Hunde im Gebiet von der Leine gelassen werden. Die Leinenpflicht, ergänzt auch Miriam Kimmel, Flächenmanagerin der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein und für das Stiftungsland Halbinsel Holnis zuständig, gelte für alle Hunde, egal wie gut sie hören, wie alt und träge sie sind und ob sie so etwas noch nie gemacht haben.

Da alle bisherigen Maßnahmen – Hinweisschilder und direkte Ansprache der nicht einsichtigen Besucher*innen leider nicht gefruchtet haben, und weil der Ton gegenüber den ehrenamtlichen Schutzgebietsbetreuer*innen zunehmend härter und unverschämter wurde, haben jetzt der betreuende Naturschutzverband NABU, die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein und das Land Schleswig-Holstein die Notbremse gezogen.
Zukünftig sollen Klapptore oberhalb des Kliffs, am südseitigen Beginn des Deichweges und bei der Hütte signalisieren, dass hier ein besonders geschütztes Gebiet betreten wird, in dem besondere Regeln gelten. Bereits mit der Aufstellung der Tore wurden die dort tätigen Mitarbeiter der Naturschutzverwaltung scharf kritisiert und verbal unsachlich attackiert. Hierzu muss klargestellt werden, dass es eine klare Regelung über die Schutzgebietsverordnung gibt.

Das Naturschutzgebiet dient primär dem Schutz der Natur und dem Artenschutz. Besucher*innen sind gerne gesehen und die Unterhaltung der Wege und der Bau von Aussichtstürmen und Bänken zeugt davon, dass sie hier auch erwünscht sind.

Die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein ist aber Eigentümerin der Flächen und wenn sie für Ihre Flächen, die Tiere ihrer Pächter*innen oder anderer Besucher*innen eine Gefährdung erkennt, darf sie auch Regelungen treffen, die über die Schutzgebietsverordnung hinausgehen.
Wenn weiterhin Hunde im Gebiet von der Leine gelassen werden oder Radfahrer*innen andere Besucher*innen gefährden, wird das Gebiet zumindest für die Hauptsaison für Hunde und Radfahrer*innen gesperrt.

Diese Maßnahme ist kein willkürlicher Akt des betreuen Naturschutzverbands NABU, sondern eine gemeinsame Aktion der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, der oberen Naturschutzbehörde des Landes Schleswig-Holstein und des NABU mit Unterstützung der Stadt Glücksburg.