Mehr Artenvielfalt an der Schlei

In Ulsnis schnurrt der Bagger – Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein macht Salzwiesen noch attraktiver

  • Vielfaltschützer Michael Ott


In der Gemeinde Ulsnis an der Schlei, Kreis Schleswig-Flensburg, ist es im Moment, auf den Salzwiesen der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein unruhig. Die Vielfaltschützer um Maßnahmenmanager Michael Ott wollen den seltenen Lebensraum Salzwiese am Ende des Weges „Ulsnisstrand“ an der Schlei mit naturnahen Wasserstandsverhältnissen weiter für die typische Flora und Fauna aufwerten.

Deshalb rücken sie mit einem Bagger an, um an mehreren Stellen so genannte Grüppen – kleine Entwässerungsrinnen – anzustauen und Drainagerohre zu unterbrechen. Damit wird mehr Wasser in der Fläche gehalten, um einerseits Lebensraum für Feuchtwiesenarten zu schaffen und gleichzeitig klimaschädliche Gase in den vollgesogenen moorigen Böden zu halten, denn trockengelegte Moore und Moorböden zersetzen sich und geben dabei den Klimakiller CO2 frei.

 Zusätzlich wird in dem höher gelegenen Bereich der neun Hektar großen Fläche ein Süßwassertümpel angelegt. Über mehr Wasser in der Fläche freuen sich Kiebitz, Rotschenkel und Bekassinen, die bei der Nahrungssuche auf feuchte und stocherfähige Böden angewiesen sind. Gleichzeitig dient der Tümpel als Laichgewässer für bedrohte Amphibienarten, wie Moor- und Laubfrosch. Die Wasserfläche wird aber auch für Libellen und Wasserfledermäuse attraktiv sein, die dort ihre Jagdflüge machen werden. Abschließend wird die Fläche mit einem vogelfreundlichen Zaun versehen. Zusammen mit der bereits renaturierten Nachbarfläche entsteht dann eine Weidelandschaft, die von Rindern gepflegt wird.

Mit den biotopgestaltenden Maßnahmen will die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein auch das Naturerleben fördern, da die Fläche unmittelbar an einem Wanderweg der Gemeinde Ulsnis liegt. Es ist geplant für Besucher einen Beobachtungspunkt inklusive Schautafeln einzurichten.

Finanziert wird die Renaturierung aus Bundes- und Landesmitteln des Programms Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK).