Klimaschutzprojekt im Grotmoor gestartet

… und es werde nass! Die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein verwandelt zusammen mit den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten das Grotmoor wieder in einen riesigen Kohlenstoff-Speicher

  • Janis Ahrens, Karl Menken und Udo Harriehausen


Zuerst wird es laut und dann wieder nachhaltig nass im Grotmoor. Im westlichen Teil des stark entwässerten Hochmoors in der Gemeinde Heidmoor im Kreis Segeberg sind erste Vorbereitungs-Arbeiten gestartet. Es geht dabei vor allem darum, die seit 200 Jahren trockengelegte Fläche wieder in ein intaktes Moor zurück zu verwandeln. Denn nur nasse Moore können als CO2-Speicher unser Klima retten. Darum kümmern sich auf rund 73 Hektar die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein gemeinsam mit den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten (SHLF). Unterstützt wird das Moorschutzprojekt außerdem von der Gemeinde Heidmoor.

Zunächst müssen hier einige Bäume und Büsche entfernt werden. Überdies werden dann noch etwa 4,3 Kilometer Stacheldrahtzaun beseitigt. Diese vorbereitenden Maßnahmen mit Bagger und Schredder sind nötig, um dann in einem zweiten Schritt im Sommer die Wälle und Stau-Anlagen für die Moor-Wiedervernässung im Rahmen des Programms „Biologischer Klimaschutz“ in Gang zu setzen. Mit dem Programm will das Land Schleswig-Holstein gemeinsam mit Flächeneigentümern, wie der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein und den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten, in den nächsten zehn Jahren die jährliche Klimaschutzleistung wiedervernässter Moore auf 700.000 Tonnen CO2-Äquivalente steigern.

„Was hier auf den ersten Blick ziemlich widersinnig erscheint, nämlich, dass Naturschützer*innen für den Klimaschutz Bäume, Büsche und Sträucher fällen und abtransportieren, sind unverzichtbare Vorbereitungen für die eigentlichen Klimaschutz-Maßnahmen: Wir brauchen den Platz für die Dämme und Stauanlagen um die Rückverwandlung des einst trocken gelegten Moores in einen intakten, nassen Kohlenstoffspeicher zu realisieren“, erklärt Maßnahmenmananger Janis Ahrens von der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein. Und fügt hinzu, dass diese 73 Hektar Hochmoor nach Abschluss der Maßnahmen im kommenden Jahr (2023) schon beachtliche 710 Tonnen CO2-Äquivalente dauerhaft speichern können.

Auch Ulrik Steffen, Moorschutzexperte bei den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten (SHLF), freut sich über die gemeinschaftliche Umsetzung der Maßnahmen zur Wiedervernässung und resümiert. „Nach einer langen Zeit der Vorbereitungen wird die Wiederbelebung des Grotmoores nun auf einer ersten Teilfläche realisiert. Ein großer Gewinn für Klimaschutz und Biodiversität.“