Bisher blühten sie ungestört und wunderschön am unberührtem Ostsee-Strand mit Steilküste auf dem Bundeswehrgelände der NATO-Funkstelle in Stohl, Kreis Rendsburg-Eckernförde: bunte Wildpflanzen mit schleswig-holsteinischen Wurzeln. Jetzt sollen Wiesen-Flockenblume, Wiesen-Labkraaut, Wiesen-Platterbse, Hornklee und Schmalblättrige Wicke auch im Schwedeneck Wurzeln schlagen und das Froschparadies direkt hinter dem malerischen Ostseestrand mit wildbunten Blüten bereichern. Mit der Klonwiese, oder besser noch Schwesternwiese starten die Vielfaltschützer der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein Michael Ott, Miriam Kimmel und Dr. Björn Rickert eine Großoffensive gegen das Insektensterben im Stiftungsland Schwedeneck bei Sprenge.
Damit das Klonen der Wiese vom NATO-Platz gelingt, wird es höchste Zeit, die bunten Wilden jetzt abzumähen, denn sie stehen kurz vor der Samenreife. Mit anderen Worten: sie beginnen sich weiter auszubreiten. Mäht man sie in diesen Tagen ab und bringt das frische Mahd-Gut auf eine geeignete andere Fläche, wie beispielsweise in Sprenge, können die Samen Fuß fassen und die wildbunte Blumenwiese wird an einem anderen Ort ganz in der Nähe verdoppelt. Insgesamt werden mit dem samenreichen Mahd-Gut aus Stohl rund sieben Hektar in Sprenge aufgewertet. Da dies allein nicht ausreicht, wird zusätzlich spezielles Regiosaatgut mit seltenen Arten ausgebracht.
Die Empfängerfläche, ein ehemals intensiv genutzter Maisacker, hat die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr im Rahmen ihrer Amphibien-Initiative in ein Paradies für europaweit geschützte Laubfrösche, Rotbauchunken und andere Froschlurche verwandelt. Dafür legten die Vielfaltschützer Teiche, Verstecke und kleine Holzhaufen an. Zum krönenden Abschluss kommt jetzt auch noch ein blütenbuntes Insektenparadies hinzu.
Ein Video zur Aktion finden Sie hier.