Im Austausch mit Togo

Wir hatten heute eine Delegation aus Togo zu Gast, um uns über den Klima- und Naturschutz in Schleswig-Holstein und dem westafrikanischen Land auszutauschen.


Gemeinsam ging es ins Stiftungsland Stodthagen und ins Kaltenhofer Moor. Unser Experte für das Gebiet Hauke Drews führte die Gruppe zuerst in den Wald, wo er die Naturschutzarbeit anhand von angestauten Gräben, liegen gelassenem Totholz und dem Umbau vom Nadelholz-Nutzwald zum Mischwald zeigen konnte. Unter den Expert*innen wurde gefachsimpelt, wie Naturschutz in Deutschland funktioniert, wie man Gebiete für die Natur sichern kann und wie dies finanziert wird. Zahlreiche Arten von Bäumen, Pilzen und Tieren, die meisten den Gästen unbekannt, wurden bestaunt. Die Gäste aus Togo zeigten sich beeindruckt von der Größe und dem Alter mancher Buchen.

Nach dem Wald machte sich die Gruppe auf ins Moor. Große Überraschung zeigte sich bei der Information, dass hier mit der Kreuzotter sogar giftige Schlangen leben, die sich aber heute nicht blicken ließen. Moorvernässer Janis Ahrens präsentierte die faszinierenden Torfmoose, die wie Schwämme 90 % ihres Eigengewichts an Wasser aufnehmen können und aktiv CO2 aus der Luft speichern. Gerade für den Klimaschutzkollegen aus Togo war besonders interessant, wie effektiv Torf als Kohlenstoffspeicher funktioniert, auch im Vergleich zu Wäldern und anderen natürlichen CO2-Senken. Dann holte Janis Ahrens eine Bodenprobe aus ca. einem Meter Tiefe, was im Moor 1000 Jahre Erdgeschichte bedeutet. Die Gäste konnten den organischen Boden in die Hand nehmen, die Zusammensetzung untersuchen und den Geruch des Torfs erschnuppern. Sie hörten etwas über die Geschichte der Torfnutzung, der Entwässerung von Mooren und den aktuellen Bemühungen der Stiftung Naturschutz möglich viele Moore wieder nass zu bekommen.

Auf den anschließenden offenen Weidelandschaften grasten Wildpferde, Galloway-Rinder suchten unter alten Eichen Schatten und Kraniche starteten von den Wasserflächen. Bei sommerlichen 37 Grad konnte man fast Savannenfeeling bekommen und war froh über den Schatten unter großen Baumkronen. Der für alle Beteiligten lehrreiche und konstruktive Austausch im Stiftungsland endete mit einer Gegeneinladung nach Togo. Wir sind neugierig und gespannt!

Die Bildungsreise der Delegation aus Togo zum Thema „Klimawandel und Klimagerechtigkeit“ wurde organisiert von der Organisation NJONUO FE MO – Frauenwege in Togo und ist Teil des Projekts „Klimadialoge“ des Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein.