Historische Heidelandschaft im Stiftungsland Hohe Geest

Historische Heidelandschaft im Stiftungsland Hohe Geest bei Itzehoe wird aus Dornröschen-Schlaf geweckt

  • Karin Windloff auf der zukünftigen Empfängerfläche

  • Bagger bereitet die Fläche für die Mahdgutübertragung vor

  • Bagger auf abgetragenem Oberboden


Zur Jahrhundertwende vom 18. ins 19. Jahrhundert – so verraten es historische Karten – war dieses Fleckchen Erde in der Gemeinde Peissen nahe Itzehoe im Kreis Steinburg eine pink-blühende Heidelandschaft. Sie wurde in Ackerland umgewandelt, um sie landwirtschaftlich nutzbar zu  machen. Jetzt rücken die Bagger dort an und verwandeln sie zurück in die rosa-pink-leuchtende Schönheit von einst.

Ab kommendem Montag, dem 27. Januar 2025 beginnen die Baumaßnahmen im Auftrag der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein entlang einer Etappe der Westroute des  historischen Ochsenweges – von Itzehoe nach Kellinghusen.    

Ein Bagger trägt in einem ersten Schritt ganz sanft die obersten 25 Zentimeter der Bodenschicht ab und legt damit den sandigen Boden  frei. Perfekte Bedingungen für eine Neuentwicklung der Heide – ein für Schleswig-Holstein typisches Landschaftselement.

Doch schaffen es die zarten und empfindlichen Heidepflanzen wie Glockenheide, Besenheide und Heidenelke nicht aus eigener Kraft sich dort wieder anzusiedeln. Dazu braucht es eine bewährte Methode aus der Landwirtschaft: die sogenannte Mahdgutübertragung. Dabei wird eine gut etablierte Heidefläche in der Gemeinde Vaale kurz vor der Samenreife gemäht und das abgemähte Gut auf dem frisch freigelegten sandigen Boden in Hohe Geest verteilt. Auf diese Weise schlägt Maßnahmen-Managerin Karin Windloff von der Ausgleichsagentur Schleswig-Holstein, einer 100%igen Tochter der Stiftung Naturschutz gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. „Wir schaffen mit der Heidemahdgutübertragung in Hohe Geest eine Schwestern-Heide zu der Fläche von Vaale, verjüngen die Heide in Vaale und leisten einen großen Beitrag zum Erhalt dieses wertvollen Lebenraums, für den das Land Schleswig-Holstein eine besondere Verantwortung trägt“, erläutert die junge Landschaftsökologin.

„Wir erwecken mit dieser Maßnahme eine historische Heidefläche mit kleinen Hügeln und einem Knickwall aus einem mehr als hundert Jahre andauernden Dornröschen-Schlaf“, bringt Windloff es auf den Punkt.

Die Ausgleichsagentur Schleswig-Holstein – ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein – sieht sich als Dienstleisterin an der Schnittstelle zwischen Vorhabenträger*innen und Behörden, die Naturschutzauflagen festlegen, wenn Bauherr*innen Eingriffe in den Naturhaushalt vornehmen. Mit Hilfe der Ökokonten der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein können die Vorhabenträger*innen dieser Verpflichtung nachkommen und ein neues Stück intakte Natur schaffen. Die Ausgleichsagentur Schleswig-Holstein übernimmt die Suche nach einer geeigneten Kompensationsfläche, wickelt die Beantragung ab und setzt die Maßnahmen fachgerecht um. Zudem ist auch die dauerhafte Pflege gesichert.

Mehr Informationen unter: www.ausgleichsagentur.de