Für mehr Wildnis – mehr Klimaschutz – mehr Raum für Rothirsch und Co.

Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein vergrößert Eigenjagdbezirk in Tetenhusen.

  • Horst Bröge, Vorsitzender der Kreisjägerschaft Schleswig, Klaus-Peter Jöns, 2. Vorsitzender der Hochwildgemeinschaft Kropp-Stapelholm und Verantwortlicher für den gemeinschaftlichen Jagdbezirk Tetenhusen, und Dr. Björn Schulz, Projektmanager der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein (v.l.n.r.)


Im Stiftungsland Tetenhusener Moor, Kreis Schleswig-Flensburg, erweitert die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein ihren Eigenjagdbezirk von 170 Hektar auf rund 370 Hektar. Ziel der Stiftung ist es, mehr Wildnis zu ermöglichen. Um auch den Wildtieren mehr Ruhe zu geben, wird im Zentrum des Moores eine „strenge Ruhezone“ von knapp 200 Hektar eingerichtet. Rothirsch & Co. dürfen in diesem Wildniskern nun völlig ungestört grasen und auch Gehölze verbeißen, also ganz nach ihrem eigenen Geschmack eine wachsende Moorwildnis entwickeln. Das ist auch für den Klimaschutz von Vorteil.

In der umgebenden rund 170 ha großen Randzone können dieselben lokalen Jäger wie bisher auf Jagd gehen und ihre verantwortungsvolle Aufgabe wahrnehmen: Die wenigen noch vorhandenen landwirtschaftlichen Privatflächen und die umgebende Kulturlandschaft sollen vor Wildschäden bewahrt werden. Deshalb werden Jäger hier weiterhin ihre Hochsitze aufstellen und regulierend gegen tierische Eindringlinge vorgehen – insbesondere Wildschweine sind nicht nur wegen ihrer Schäden im Grünland, sondern auch wegen der Afrikanischen Schweinepest berüchtigt.

Für diese nicht einfache Wildtiermanagementaufgabe haben sich fünf ortsansässige Jäger angeboten, unter ihnen Klaus-Peter Jöns, 2. Vorsitzender der Hochwildgemeinschaft Kropp-Stapelholm und Verantwortlicher für den gemeinschaftlichen Jagdbezirk Tetenhusen. Sie wollen das Stiftungsland weiterhin jagdlich betreuen. Dabei reduzieren sie ihre Jagdausübung auf das naturschutzfachlich zwingend erforderliche Maß. Eine entsprechende Vereinbarung mit dem Motto „Jagd nur dort, wo nötig und immer mit den besten Ortskennern“ wurde bereits mit dem Landesjagdverband unterzeichnet und wird nun vor Ort gelebt. Darüber haben sich am Donnerstag, den 6. Mai nun Horst Bröge, Vorsitzender der Kreisjägerschaft Schleswig, und Björn Schulz, Projektleiter der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, mit Klaus-Peter Jöns ausgetauscht.