Fünf Jahre Erfolgsgeschichte „Moor Futures®“: Klimaschutz made in Schleswig-Holstein

Vor fünf Jahren wurde das erste Klimaschutzprojekt im Königsmoor bei Rendsburg nach dem „MoorFutures®“-Standard zertifiziert – jetzt liegt mit dem ersten Monitoringbericht der Erfolgsbeweis vor …

  • Foto: Mathias Büttner

  • Foto: Mathias Büttner

  • Foto: Mathias Büttner

  • Foto: Mathias Büttner

  • Foto: Mathias Büttner

  • Foto: Mathias Büttner

  • Foto: Mathias Büttner


2015 wurde das erste Klimaschutzprojekt im Königsmoor bei Rendsburg nach dem MoorFutures®-Standard zertifiziert. Auf 68 Hektar des vorher entwässerten Moors wurde der Wasserstand so erhöht, dass CO2 nicht mehr ausgestoßen, sondern langfristig gebunden wird. Nun liegt der erste Monitoringbericht vor, der den Erfolg der Klimaschutzmaßnahme im Herzen Schleswig-Holsteins belegt.

Die Wiedervernässung des Moorbodens und die Veränderung der Vegetation im Projektgebiet entwickeln sich wie geplant. Die Berechnung der jährlichen Emissionen zeigt, dass momentan die jährliche Reduktion sogar um ca. acht Prozent höher liegt als prognostiziert. Zudem entsteht wieder ein wichtiger Lebensraum für stark gefährdete, spezialisierte Arten. Fast die Hälfte der 39.520 MoorFutures®-Kohlenstoffzertifikate ist bereits verkauft. Weit über 1.000 Privatpersonen, Unternehmen und Organisationen beteiligten sich über den Kauf der Zertifikate an der Refinanzierung des Projektes und verbessern damit ihre eigene Klimabilanz. Dank der zahlreichen Unterstützer*innen, plant die Ausgleichsagentur Schleswig-Holstein gemeinsam mit der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein bereits ein Folgeprojekt im Königsmoor zu zertifizieren.

Im Unterschied zu CO2-Zertifikaten, die beispielsweise auf Maßnahmen in Südamerika oder Afrika basieren, sind die Moorschutzprojekte in Schleswig-Holstein für jeden sichtbar und nachprüfbar. Diese Nähe schafft Vertrauen in die Zertifikate und einen direkten Bezug zum Klimaschutz.

Zudem bietet es sich an, die zahlreichen Moore hier in Norddeutschland zu vernässen. Einerseits sind trockengelegte und landwirtschaftlich genutzte Moorböden für 5,7 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich. Andererseits sind intakte, nasse Moore weltweit einer der wichtigsten Kohlenstoffspeicher. Sie sind dabei sechs Mal so effektiv wie Wälder.

Wer also über Klimaschutz in Norddeutschland spricht muss immer auch über Moorschutz sprechen. In Schleswig-Holstein sind heute 88 Prozent der 145.000 Hektar Moorböden entwässert und landwirtschaftlich genutzt. Es gibt also noch viel Potenzial für die Einsparung von CO2-Emissionen. Über die MoorFutures®-Zertifikate hat jede*r die Möglichkeit, sich direkt daran zu beteiligen.