Die dunklen Bleche wurden überall dort verteilt, wo die Vielfaltschützer*innen Überwinterungsquartiere der stark gefährdeten Schlangen vermuten. Die Frühlingssonne bringt die Bleche auf eine kuschelig-warme Temperatur, sodass die wechselwarmen Tiere ihre Körper nach der Winterruhe darunter aufwärmen können und damit ihren Organismus ordentlich in Schwung bringen.
Zuletzt konnten im Jahr 2008 Kreuzottern in dem Gebiet nachgewiesen werden. Jetzt, 14 Jahre später, gelingt dem Reptilienretter Janis Ahrens der Wiederfund: Er entdeckt eine Kreuzotter im Hasenmoor!
In den nächsten Wochen wird nun fleißig weiter beobachtet, gezählt und notiert, um möglichst alle dieser seltenen Schlangen ausfindig zu machen. Denn: Für Anfang 2023 sind Wiedervernässungs-Maßnahmen für das Moor im Rahmen des Programms „Biologischer Klimaschutz“ geplant. Mit dem Programm will das Land Schleswig-Holstein gemeinsam mit der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein in den nächsten zehn Jahren die jährliche Klimaschutzleistung wiedervernässter Moore auf 700.000 Tonnen CO2-Äquivalente steigern. Die Vernässung stellt den seltenen Moorlebensraum langfristig wieder her und macht das Hasenmoor zu einem Arten- und Klimaschützer gleichermaßen.
Um die sicheren Überwinterungsplätze der Kreuzottern bei den Vernässungsarbeiten nicht zu fluten oder zu gefährden, müssen die Vielfaltschützer*innen der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein genau wissen, in welchen Bereichen wie viele Tiere leben. Diese sollen dann vorsorglich umgesiedelt werden.