Im Stiftungsland Sehlendorfer Binnensee bei Hohwacht, Kreis Plön, wird es unruhig. Mit einem Bagger wollen die Vielfaltschützer der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein die vor einigen Jahren angelegten Kleingewässer vor der Verlandung bewahren. Sie sind Lebensraum der europaweit geschützten Kreuzkröte und dienen den weidenden Hochlandrindern als Viehtränke. Die Vierbeiner sorgen quasi als Rasenmäher dafür, dass das Gelände für die Küsten- und Wiesenvögel übersichtlich bleibt. Das ist wichtig, damit Küstenseeschwalbe, Kiebitz und Rotschenkel rechtzeitig ihre Feinde erspähen, um erfolgreich ihre Küken in die Luft zu bringen.
„Gleichzeitig werden wir die Bestände der ausbreitungsfreudigen Kartoffel-Rose und des Japanischen Staudenknöterichs mit schweren Gerät von der Weidefläche entfer-nen“, sagt Oliver Granke, Projektmanager der Stiftung Naturschutz Schlewswig-Holstein. Beide im 19. Jahrhundert als Zierpflanzen und für den Küstenschutz einge-führten „Neubürger“ vermehren sich rasant und nehmen heimischen Arten den Lebensraum. In einer dabei entstehenden Mulde wird ganz nebenbei ein neuer Tümpel angelegt.
Außerdem wird die gesamte Weidezauntrasse erneuert. Dabei wird von dem bisherigen Stacheldraht auf mehrere Reihen Glattdraht umgestellt. Die oberste Reihe wird mit einer für startende und landende Vögel gut sichtbaren Speziallitze versehen.
Der Maßnahmenmix wird im Rahmen des von der EU geförderten Projektes Better BirdLIFE für Küsten- und Wiesenvögel sowie für geschützte Amphibienarten und Lebensräume umgesetzt.