Der Moor-Atlas ist da

Mehr Moore für unser Klima! So lautet der Appell des Mooratlas 2023. Erstmals haben die Heinrich-Böll-Stiftung gemeinsam mit der Michael Succow Stiftung ein Moor-Werk herausgebracht. 50 Seiten dick beschreibt dieses Werk nicht nur die Bedeutung der Moore als einzigartige Lebensräume für das weltweite Klima und die Biodiversität, sondern setzt sich auch mit ihrer Geschichte, ihrer Zerstörung und den damit verbundenen lokalen und globalen Folgen auseinander.

Darüber hinaus erklärt er auch in einem Beitrag der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein (Seite 34), wie die Funktion der Moore als Kohlenstoffspeicher und Lebensraum wiederhergestellt werden kann. Wiedervernässung lautet dabei das Zauberwort. Der Mooratlas zeigt die Potenziale nasser Moore für den Klimaschutz und Chancen für ihre nasse Nutzung, der Paludikultur, und zugleich, wie Politik und Gesellschaft jetzt handeln können.

Die Trockenlegung von Mooren ist mit über zwei Milliarden Tonnen CO2 für rund vier Prozent aller menschengemachten Emissionen verantwortlich. Die weltweite Entwässerung von Mooren verursacht deutlich mehr CO2-Emissionen als der globale Flugverkehr. In Deutschland sind trockengelegte Moore für mehr als sieben Prozent aller Treibhausgasemissionen, in der Landwirtschaft sogar für über 37 Prozent aller Treibhausgase verantwortlich. Für die Klimakrise und das Artensterben wirkt die fortschreitende Moorzerstörung wie ein Brandbeschleuniger.


Um die globalen Klimaziele zu erreichen, müssten in Deutschland jährlich mindestens 50.000 Hektar Moorböden wiedervernässt werden. Da die meisten entwässerten Moorflächen aber genutzt werden, vor allem für die Landwirtschaft, ist diese Zahl bisher bei weitem nicht zu erreichen. Bei der Wiedervernässung von Mooren ist Schleswig-Holstein Vorreiter. Das Land hat 2020 das Programm Biologischer Klimaschutz auf den Weg gebracht und mit finanziellen Mitteln ausgestattet, die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein setzt es um. Bis 2030 werden 20.000 Hektar Moore wieder nass gemacht und damit jedes Jahr 700.000 Tonnen CO2 eingespart. Die Stiftung vernässt bereits seit 40 Jahren Moore, früher vor allem um Lebensraum für stark angepasst Arten zu schaffen, heute nutzen wir dieses Wissen für den Biologischen Klimaschutz. Opens internal link in current windowMehr dazu erfahren Sie hier.

Der Podcast zum Mooratlas

Der Mooratlas zum Download