Bodenständig mal anders! Wir setzen auf intakten Boden!

Heute ist Weltbodentag! Um diese wertvolle Ressource zu schützen, setzt die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein auf kombinierten Klima- und Artenschutz.

  • Curauer Moor

  • Bagger im Moor

  • Naturwald Stodthagen

  • Wiedervernässung im Stiftungsland

  • Wilde Weiden, Foto: Doris Jansen


Wiedervernässung von Mooren, natürlicher Wasserhaushalt, Wilde Weiden und Naturwald – das sind die Rezepte, wie im Stiftungsland Klima-, Arten- und Bodenschutz effektiv und nachhaltig kombiniert werden.

Die Bemühungen der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein in Sachen Klimaschutz finden in der Wiedervernässung von großen Moorlandschaften ihren Höhepunkt. Egal, ob Dosenmoor bei Neumünster, Offenbüttler Moor am Nord-Ostsee-Kanal oder Dellstedter Birkwildmoor in der Eider-Treene-Sorge-Niederung, über all hieß es dieses Jahr Wasser marsch!, um die degenerierten Moore Schleswig-Holsteins wiederzubeleben. Wälle werden mit schwerem Gerät aufgeschoben und Spundwände gerammt! Das Ziel: Wasser muss ins Moor, um seine Zersetzung aufzuhalten und das Moorwachstum wieder anzukurbeln. Mit den MoorFutures bietet die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein Klimaschutzzertifikate zum Kauf an. Damit können Bürger ihre Klimabilanz aufpolieren und den Moorschutz vor der Haustür ankurbeln. Den Erlös aus dem Verkauf setzt die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein zur Renaturierung des Königsmoors bei Rendsburg ein.

Überall im Stiftungsland sind die Vielfaltschützer der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein am Ball, um einen natürlicher Wasserhaushalt auf den Flächen wiederherzustellen. Künstliche Entwässerung mit Gräben, Grüppen und Drainagen braucht es nicht. Regen darf natürlich versickern. Und was nicht versickert, sorgt für feuchte oder sogar sehr feuchte Wiesen. Darüber freuen sich nicht nur Frösche, Libellen und Co. Das ist auch aktiver Klimaschutz, denn mehr als zwei Drittel des Stiftungslandes besteht aus Moorboden. Ist er nicht ausreichend mit Wasser versorgt, zersetzt der Moorboden und setzt Unmengen vom Klimakiller CO2 frei.

In Sachen Wilde Weiden ist die Stiftung Naturschutz DIE Kapazität in Deutschland. Extensive Beweidung, möglichst ganzjährig, auch im Winter, ohne Düngung mit einer sehr geringen Besatzdichte von Robustrindern, Wildpferden, Ziegen und Schafen lautet das Konzept. Davon profitieren nicht nur Licht liebende Pflanzen. Auch Vögel finden in diesen Landschaften mit einem Mix aus Weideflächen, Bäumen, Sträuchern und Gebüsch ihr Rückzugsgebiet. Und noch etwas Gutes: Nitrate und Dünger sind damit passé. Extensives Wirtschaften ist so aktiver Boden- und Grundwasserschutz.

Auf Naturwald setzt die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein schon seit ihrer Gründung vor 42 Jahren. Im Stiftungsland ist der Wald kein Wirtschaftsgut. Hier darf auch Wasser stehen, in dem Bäume absterben. In den trockenen Bereichen dürfen die Bäume natürlich altern. Eine Säge gibt es nicht, weil der Wald keinen Profit abwerfen muss. Hier geht es nur um Artenvielfalt und „grüne Lunge“.