Biologischer Klimaschutz spart Treibhausgase

Das Stiftungsland Grinau bei Lübeck wird zum Klimaretter: Wiedervernässungsmaßnahmen starten jetzt!


Artenreiches Grünland auf Niedermoorboden ist für die Klimabilanz extrem wertvoll! Denn: Es bindet das klimaschädliche Kohlenstoffdioxid und andere Treibhausgase. Allerdings nur, wenn es intakt ist. Besser gesagt: nass genug! Das Stiftungsland und Ökokonto „Grinau“ in Klein Schenkenberg vor den Toren Lübecks, Kreis Stormarn, wurde – wie ein Großteil der landwirtschaftlichen Flächen Schleswig-Holstein – entwässert, um es landwirtschaftlich intensiv zu nutzen. Mit der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein und ihrer 100-prozententigen Tochtergesellschaft, der Ausgleichsagentur Schleswig-Holstein, soll jetzt die Extensivierung der gut zwei Hektar großen Fläche vorangetrieben werden.

Die Vielfaltschützer haben sich deshalb einiges vorgenommen, um hier jährlich sechs Tonnen Kohlenstoff einzusparen – zum Vergleich die Bundesbürger*innen emittieren jährlich im Schnitt elf Tonnen: Drainagen werden parallel zur Grinau und unterhalb einer Quelle am Hang gekappt, um mehr Niederschläge in der Fläche zu speichern. Gleichzeitig wird ein neues Kleingewässer für Moorfrösche und wasser-liebende Libellen angelegt. Künftig wird die Fläche von Rindern extensiv beweidet.

Der Schutz von Grünland auf Niedermoorboden ist ein ebenso wichtiger Beitrag zum Klimaschutz wie der Schutz von Hoch- und Niedermooren. Denn nur so werden die fortschreitende Zersetzung des Moorbodens und die Freisetzung der klima-schädlichen Gase gestoppt. Schon jetzt bindet die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein auf ihren Hoch- und Niedermoorflächen (26.100 Hektar) im Stiftungsland jährlich rund 316.000 Tonnen CO2. Bis zum Jahr 2030 will die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein mit dem neu gegründeten „Zentrum für Biologischen Klimaschutz“ unter der Leitung von Landschaftsplaner Gerrit Werhahn daraus 414.000 Tonnen CO2 machen, wenn weitere 6.000 Hektar Stiftungsland vernässt werden.