Besenheide in Schleswig-Holstein für den Naturschutz gemäht

Durch dieses Verfahren wird sehr wertvolles Material gewonnen: in dem Mahdgut ist nämlich nicht nur die Heide-Saat mit ihren typischen Heidepflanzen enthalten, sondern auch Flechten und Moose

Leuchtend-pinke Heidefläche in den Sorgwohlder Binnendünen bekommt Schwestern-Heide im Hedwischmoor: Rettung für bedrohte Lebensräume. Sie gehören zum Land Schleswig-Holstein wie der Wind und das Meer: Die trockenen Heideflächen mit pink-blühender Besenheide (Calluna vulgaris) und goldgelben Sandginster (Genista pilosa). Doch diese charakteristischen Landschaften – einst bedeckten sie 17 Prozent der Landesfläche – sind vor allem im Binnenland stark bedroht. Gräser oder Sträucher überwuchern die Heide vielerorts. Die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese einzigartigen Lebensräume zu bewahren und damit viele Pflanzen und Tiere, die nur dort leben und überleben können zu retten.
Bewährtes Verfahren zur Rettung der Heiden in Schleswig-Holstein Ein besonderes Gemeinschaftsprojekt der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein gemeinsam mit dem Unabhängigen Kuratorium Landschaft Schleswig-Holstein (UKLSH) und der Lokalen Aktion Naturpark Westensee obere Eider e.V. findet aktuell in den Sorgwohlder Binnendünen bei Owschlag im Kreis Rendsburg-Eckernförde statt. Hier werden hier gleich zwei wichtige Heideflächen gerettet. Die eine in den Sorgwohlder Binnendünen und eine zweite im benachbarten Hedwischmoor. „Die Heidefläche in den Sorgwohlder Binnendüne gehört zu den Goldstücken in ganz Schleswig-Holstein, denn sie ist noch vergleichsweise gut erhalten“, erklärt Eike Feddersen, Projektmanagerin von der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein. Deshalb wird diese Heidefläche mit einem historischen Rübenblattroder gemäht. Durch dieses Verfahren wird sehr wertvolles Material gewonnen: in dem Mahdgut ist nämlich nicht nur die Heide-Saat mit ihren typischen Heidepflanzen enthalten, sondern auch Flechten und Moose. Direkt im Anschluss daran wird das gesammelte Mahdgut ins nahegelegene Hedwischmoor gebracht, wo es auf die vorbereiteten Flächen ausgebracht wird. Die Samen der Heidepflanzen können sich dort etablieren und eine neue blühende Schwestern-Heide entstehen lassen.
Ein Beitrag zur biologischen Vielfalt in Schleswig-Holstein Neben der Mahdgutübertragung werden in diesem Herbst auch noch heidetypische Wildpflanzen wie Arnika und Schwarzwurzel ausgesät und eingepflanzt. Ziel ist es nicht nur die Optik, sondern auch die ökologische Funktion der Heide zu erhalten – sie ist Lebensraum für zahlreiche spezialisierte Tier- und Pflanzenarten. „In dieser Heidefläche leben rund 250 verschiedene Schmetterlingsarten und über 500 Käfer“, weiß Dr. Kuno Brehm vom Unabhängigen Kuratorium Landschaft Schleswig-Holstein zu berichten.