Beginn der Brut- und Setzzeit am 1. März

Erfahren Sie, warum es wichtig ist, dass Hunde in dieser Zeit bitte immer und überall an die Leine zu führen sind

  • Hund an der Leine


Die Schleswig-Holsteiner*innen lassen beim Gassi-Gehen mit ihren geliebten Vierbeinern gerne mal die an vielen Orten herrschende Leinenpflicht schleifen. Ganz zum Leidwesen vieler Vögel, die derzeit ihre Nester am Boden einrichten, junger Hasen, die aufgeschreckt werden oder scheuer Rehkitze. Zu Beginn der Brut- und Setzzeit – die am 1. März startet – möchten wir, die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, alle Hundehalter*innen bitten, ihre Hunde überall an die Leine zu nehmen und Hunde nur dort frei laufen zu lassen, wo es ausdrücklich erlaubt ist. Auch mit Langleinen o.ä., mit denen sich der Hund abseits der Wege bewegen kann, sind Hunde nicht hinreichend angeleint.

Viele Vögel suchen schon jetzt nach einem geeigneten Bodenbrut-Platz. Wenn sie dabei wiederholt von freilaufenden Hunden gestört oder aufgescheucht werden, meiden sie diese unruhigen Gebiete, da sie ihre Brut und auch die Aufzucht der Kleinen als zu gefährlich einschätzen. Angesichts der steigenden Zahlen von Hunden in der Landschaft gibt es für einige Vogelarten, bereits erhebliche Auswirkungen. Das gilt nicht nur für Nester mit Eiern, sondern auch für Jungvögel. Gerade Vögel, die nur eine Jahresbrut machen, wie beispielsweise Nachtigall, Sprosser, Fitis oder der Waldlaubsänger - der nach neuesten Beobachtungen vielerorts extrem selten geworden ist - sind darauf angewiesen, dass diese möglichst erfolgreich verläuft – andernfalls verschwinden sie für immer.

In einigen Stiftungsländern – die Wiesen, Weiden,  Moore und Wälder der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein – brüten zudem vom Aussterben bedrohte Vögel, die nur noch wenige Rückzugsorte für die Familienplanung haben. So beispielsweise im Stiftungsland Johannistal im Kreis Ostholstein. Dort ist die Feldlerche, eine Rote-Liste-3-Art, zu Hause. Sie hält bei passender Witterung schon im März Ausschau nach einem schönen Brutplatz am Boden. Wird sie durch umher rennende, bellende und schnüffelnde Hunde aufgeschreckt, kommt sie so schnell nicht zurück. Einer der späten Bodenbrüter ist der Wachtelkönig. Seine Kleinen gehen frühestens Mitte Juli oder Anfang August in die Luft.

Auch Jungtiere von Rehen oder auch Hasen werden erheblich gestresst. Ein Hund nutzt seine Möglichkeiten, auch dann, wenn sein*e Besitzer*in ihn für harmlos hält.

Abschließend sei darauf hingewiesen, dass Zuwiderhandlungen auch mit einem empfindlichen Bußgeld geahndet werden können. In Naturschutzgebieten sind sogar auch Wegsperrungen möglich, die dann auch solche Besucher*innen beeinträchtigen, die sich vernünftig verhalten.