Insektenfreundliche Naturgärten

Jeder Quadratmeter zählt

Die Artenvielfalt schwindet – doch es gibt Wege, dem entgegenzuwirken. Beim Theorie- und Praxistag „Insektenfreundliche Naturgärten“ am 19. Juni 2025 in Koppelsberg und Plön stand im Mittelpunkt, wie Gärten zu Lebensräumen für Insekten und andere Tiere werden können.

Rund 25 Teilnehmende – darunter Gartenbesitzer*innen, Lehrkräfte und Fachleute – nahmen an der von Antje Walter (Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein) geleiteten Veranstaltung teil. Unterstützung gab es durch die Regionalgruppe Kiel des NaturGarten e. V. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Bildungszentrum für Natur, Umwelt und ländliche Räume.

In Vorträgen und Workshops wurde deutlich: Der Rückgang der Insekten ist dramatisch, doch gerade private Gärten bieten großes Potenzial. Schon kleine Maßnahmen – wie heimische Wildpflanzen, Blühstreifen, offene Bodenstellen oder Totholz – können einen Unterschied machen. Landschaftsplanerin Sonja Stadje betonte: „Vielfalt entsteht durch Struktur – auch auf wenigen Quadratmetern.“ Angela Neumann vom Deutschen Verband für Landschaftspflege zeigte zudem, wie wichtig gebietsheimisches Saatgut ist, um spezialisierte Bestäuberarten zu unterstützen.

Ein besonderes Highlight war der Besuch des 5.500 m² großen Naturgartens der Familie Heydemann in Plön. Hier zeigt sich: Naturnähe und Ästhetik schließen sich nicht aus. Ergänzt wurde das Programm durch einen Einblick in die torffreie Gärtnerei von Johanna Moos, die sich auf insektenfreundliche Stauden für den norddeutschen Raum spezialisiert hat. Ihre umweltschonende Produktion mit Eichenhumus ist ein Beispiel für nachhaltige Pflanzenkultur.

Die zentrale Botschaft des Tages lautete: Gärten sind mehr als Erholungsorte – sie können zu echten Hotspots der Biodiversität werden. Wer Wildpflanzen sät, Strukturen schafft und Insekten bewusst wahrnimmt, leistet aktiven Artenschutz direkt vor der Haustür. Oder wie Entomologe Dr. Armin Rose es auf den Punkt brachte: „Was man kennt, kann man lieben – und was man liebt, schützt man.“