Fünf Jahre und viele Blüten später

Verbundprojekt „Blütenbunt-Insektenreich“ zieht erfolgreiche Bilanz

Fünf Jahre lang wurde gebuddelt, gesät, beobachtet und dokumentiert – jetzt hat das Projekt „Blütenbunt – Insektenreich“ in Rendsburg Bilanz gezogen. Das gemeinsame Vorhaben der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, des Deutschen Verbands für Landschaftspflege e. V. (DVL) und des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) zählt zu den ersten Insekten-Rettungsprojekten mit bundesweiter Reichweite.

Und die Ergebnisse können sich sehen lassen: Rund 200 Hektar artenreiche Wiesen und Blühflächen sind entstanden – verteilt auf über 800 Einzelstandorte in mehr als 130 Kommunen. Auf Flächen, die vorher oft ökologisch wenig wertvoll waren, blühen jetzt Pflanzen von A wie Arnika bis Z wie Ziest, die Wildbienen, Hummeln, Schmetterlingen und anderen Insekten wieder Lebensraum bieten.

Auch Schulen waren aktiv dabei: Insektenwiesen auf Schulhöfen und speziell entwickelte Unterrichtsmaterialien machten das Thema Artenvielfalt für Schüler*innen direkt erlebbar.

Ein besonderer Projektbaustein: die Bestimmungs-App ObsIdentify. Wer Lust hatte mitzumachen, konnte einfach Insekten fotografieren und über die App melden – die Daten flossen in öffentlich zugängliche Verbreitungskarten ein. So wurde Citizen Science greifbar und für alle zugänglich.

Zum Abschluss der ersten Projektphase kamen über 70 Fachleute aus ganz Deutschland ins Nordkolleg Rendsburg, um gemeinsam zurückzublicken – und neue Blühflächen in Schacht-Audorf, Osterrönfeld und Rendsburg direkt vor Ort zu besuchen.

Obwohl das Projekt offiziell erst im Frühjahr 2026 endet, war der Zeitpunkt für die Bilanz gut gewählt: Viele der aufgebauten Strukturen – etwa regionale Netzwerke oder Beratungsteams – werden auch über das Projektende hinaus bestehen bleiben. Kommunen in Schleswig-Holstein können also weiterhin auf Unterstützung setzen, wenn es um die Planung und Pflege insektenfreundlicher Flächen geht.