20 Jahre Nationales Naturerbe

Drei Stiftungsland-Perlen gehören zum Nationalen Naturerbe und feiern den 20. Geburtstag dieses bundesweiten Schutznetzes

Sie bieten der scheuen Zauneidechse einen sicheren Rückzugsort, sind Zuhause für europaweit streng geschützte Frösche, Kröten und Unken, locken Wildbienen und Schmetterlinge auf bunt blühende Wiesen – und unter dem Blätterdach naturnaher Wälder fühlen sich Eichelhäher, Fledermäuse und viele andere Arten wohl: Die Rede ist von den Naturschutzgebieten in Schleswig-Holstein, die zum Nationalen Naturerbe (NNE) gehören.

Diese bundesweite Initiative bewahrt seit zwei Jahrzehnten einige der wertvollsten Naturjuwelen Deutschlands. Ehemalige Militärgelände,einst im Besitz des Bundes, wurden in die Obhut von Naturschutzorganisationen, Stiftungen und Ländern übergeben. Heute stehen sie dauerhaft unter Schutz – als Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen und als Orte, an denen sich Natur wieder frei entfalten darf. Im Oktober 2025 feiert das Nationale Naturerbe sein 20-jähriges Bestehen – ein Meilenstein für den Schutz besonderer Landschaften und ein starkes Signal für kommende Generationen.

Von der ersten Stunde an ist die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein Teil dieser Erfolgsgeschichte. Sie verwaltet drei besondere NNE-Gebiete mit zusammen rund 1.000 Hektar – ein kleiner, aber kostbarer Teil des bundesweiten Schatzes von derzeit etwa 164.000 Hektar geschützter Landschaften.

Eines davon ist das Stiftungsland Nordoe bei Itzehoe: Heide und Dünen mitten im Land, entstanden aus einem ehemaligen 400 Hektar großen Truppenübungsplatz. Seit 2014 steht dieses Juwel unter Naturschutz. Hier flattert der Goldene Scheckenfalter zwischen Teufelsabbiss und Arnika, Heidelerchen brüten in der offenen Landschaft, Kreuz- und Knoblauchkröten nutzen die kleinen Teiche als Laichgewässer. Damit die Flächen nicht wieder zu wachsen, fressen und grasen dort Rinder, Pferde und Ziegen als Landschaftspfleger für den Naturschutz.

Nicht weit entfernt, vor den Toren Hamburgs, liegt die Wentorfer Lohe – einst ein Militärübungsplatz, heute geprägt von bunten Wiesen, lichten Heiden, Auwäldern und Teichen.  Highlight sind dabei die Reste der früher noch großflächigen offenen Heidelandschaft der Lauenburger Geest, die die Wiesen im Sommer mit Glockenheide und Heidenelke lila färben. Diese Raritäten konnten nur dank der langjährigen militärischen und der damit fehlenden intensiven landwirtschaftlichen Nutzung überleben. Auf den 237 Hektar des Nationalen Naturerbes finden Kraniche, Kammmolche und zahlreiche Libellenarten ideale Bedingungen. Wanderwege, Picknickplätze und Infotafeln laden Besucherinnen und Besucher ein, dieses Mosaik aus Wiesen, Wäldern und Wasser zu erkunden.

Und südlich von Lübeck verbirgt sich ein weiteres Naturschutzgebiet mit bewegter Geschichte: Blankensee im Stiftungsland Grönauer Heide. Die rund 150 Hektar große Fläche, lange ein ungenutztes militärisches Übungsgelände, ist heute ein Rückzugsraum für seltene Pflanzen und Tiere. Offene und halboffene Heideflächen wechseln sich mit Trockenrasen, alten Eichenbeständen und vermoorten Senken ab – ein Refugium, das mit jeder Jahreszeit neue Facetten zeigt.

Zum 20-jährigen Jubiläum des Nationalen Naturerbes lädt die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein herzlich ein, mitzufeiern. Sie öffnet ihr Stiftungsland für Besucher*innen, bietet Führungen und spannende Einblicke an und stellt auf ihren digitalen Kanälen Informationen über diesen besonderen Schatz der Natur bereit.